gifertaAWB f. n-St., NMC und NBo: ‚Be-
gleiterin, (Weg-)Gefährtin; comes‘, eigtl.
‚die die Fahrt mit (jemand) anderen gemein-
sam macht‘ (mhd. geverte sw. m. wird auch
in f. Bed. verwendet: Adâm und sîn geverte;
Lexer 1, 960; vgl. nhd. Gefährtin mit ver-
deutlichendem f. Suffix -in). Possessivkomp.
mit soziativem gi- (s. d.) zu fart (s. d.). — gi-
fertiAWB n. ja-St., WH und Gl. 2,522,67 f.
(13. Jh.): ‚Verhalten, Auftreten, Lebenswan-
del; moderamen‘ (mhd. gevert[e] ‚Weg,
Zug, Fahrt, Gesinde, Benehmen, Verhalten‘,
ält. nhd. gefährte, gefährt, nhd. Gefährt
‚Fahrzeug, Fuhrwerk‘ [eigtl. ‚Mittel zur
Fahrt‘]; mndd. gevērde; andfrk. giverthi
‚Weg; iter‘, mndl. gevaerde). Kollektivbil-
dung mit Präfix gi- (s. d.) zu fart (s. d.). — gi-
fertoAWB m. n-St., in Gl. seit dem 9. Jh.
(2,253,55), bei O, N: ‚Begleiter, (Weg-),
(Schicksals-)Gefährte; comes, comitor, com-
pes, conviator, sodalis‘, im Pl. ‚Gefolge;
comitatus‘, eigtl. ‚der die Fahrt mit (jemand)
anderen gemeinsam macht‘ (mhd. geverte,
nhd. Gefährte; mndd. gevērde; mndl. ge-
vaerde). Possessivkomp. mit soziativem gi-
(s. d.) zu fart (s. d.). — gifesahiAWB n. ja-St., in
Gl. ab dem 10. Jh.: ‚Spreu, Spelzen, Abfall
[beim Dreschen]; migma‘. Kollektivbildung
mit gi- (s. d.) zu fesahi (s. d.). — Ahd. Wb. 3,
759. 760. 762; Splett, Ahd. Wb. 1, 208. 213;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 389; Schützeichel⁶
105; Starck-Wells 206. 816. 848; Schützei-
chel, Glossenwortschatz 3, 124 f. 126.