ginôti adj., in Gl. vom 10. bis 13. Jh.,
bei N, Npg: ‚eng, begrenzt, streng, hart, be-
deutend, wichtig, groß; angustus, compres-
sus, districtus, extremus (sup.), invitus, mul-
tus, parcus, severus, summus (sup.), ultimus
(sup.)‘, daz ginôtista ‚der Schlußpunkt, das
Ganze; summa‘, zi demo ginôtisten ‚schließ-
lich; postremo, in summam‘, zi demo gi-
nôtisten bringan ‚auf das Kürzeste zusam-
menfassen; in summam redigere‘ (mhd. ge-
nœte ‚eifrig, beflissen‘, ält. nhd. genöt ‚ge-
zwungen‘ [Dt. Wb. 5, 3485]; mndd. genȫte).
Desubst. Ableitung. S. gi-, nôt. — ginôtî f. īn-
St., in Gl. vom 11./12. Jh. bis Ende des
13. Jh.s und bei N: ‚Zwang, Gewalt, Notwen-
digkeit, Unteilbarkeit; angaria, individuitas,
summa‘. Deadj. Abstraktum. S. ginôti. —
Splett, Ahd. Wb. 1, 678; Köbler, Wb. d. ahd.
Spr. 425 f.; Schützeichel⁶ 257; Starck-Wells
215. XLII; Schützeichel, Glossenwortschatz 7,
132.