ginâdôn sw.v. II, im WK, bei O und Gl.
in Rom, Ottob. lat. 3295 (3. Viertel des 9. Jh.s,
südrheinfrk.; vgl. Mayer 1982: 89 Nr. 400b):
‚Gnade erweisen, gnädig sein, sich erbarmen;
convenire, miserēre, miserēri, parcere, pro-
pitius esse‘ (mhd. g[e]nâden sw.v. ‚gnädig,
freundlich, wohlwollend sein, danken‘, nhd.
gnaden sw.v. [nur noch in Wendungen wie
gnade dir / uns Gott ‚wehe dir / uns‘]; as. gi-
nāthon sw.v. II ‚gnädig sein, sich erbarmen;
ignoscere, miserēri‘ in Gl. 2,585,28 = WaD
99, 33 [10. Jh.] und WaD 85, 3. 111, 5, mndd.
g[e]nāden sw.v. ‚gnädig sein‘; andfrk. ginā-
thon sw.v. II ‚schonen, verschonen, gnädig
sein, vergeben‘ [a. 901–1000], mndl. genaden,
genaeden sw.v. ‚gnädig sein, begnadigen‘; vgl.
aisl. náða sw.v. ‚Frieden und Ruhe geben, ver-
pflegen‘). Desubst. Bildung. S. ginâda. – Ahd.
Wb. 6, 977 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1, 650; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 423; Schützeichel⁷ 232; Starck-
Wells 214. 817; Schützeichel, Glossenwort-
schatz 7, 8.
MK