giwihti n. ja-St., Gl. 4,208,7 (1. Drittel
des 11. Jh.s): ‚Gewicht; pensum‘ (mhd.
gewihte, gewiht, nhd. Gewicht; mndd.
gewichte, gewicht; mndl. gewichte, gewechte;
ae. gewiht, gewyht; vgl. mndd. wicht[e]; mndl.
wicht; afries. wicht; ae. wiht; aisl. vætt). Ahd.
giwihti ist eine Kollektivbildung mit gi- (s. d.)
zu einem im Hdt. nicht belegten urgerm.
Abstraktum *u̯eχti- (zum st. v. V wegan
[s. d.]). — giwillîg adj., Gl. 1,794,23 (3. Viertel
des 11. Jh.s, bair.); 2,421,59 (Zeit unbekannt):
‚geneigt, gewogen; pronus‘, ubil giwillîg
‚böswillig; malignus‘ (mhd. gewillec, ält. nhd.
gewillig; mndd. gewillich; mndl. gewillich,
gewellich). S. gi-, willîg. — giwillgî f. īn-St.,
Gl. 1,794,21 (um 1000/11. Jh., bair.). 22 (2
Hss., 10. Jh., bair.); 2,278,17—19 (2 Hss., 3.
Viertel des 11. Jh.s und um 1000/11. Jh., beide
bair.): ‚Gesinnung, Absicht; mens‘, ubil
giwillgî ‚Böswilligkeit; malignum‘. Deadj.
Eigenschaftsabstraktum. S. giwillîg. — gi-
willîgo adv., Gl. 1,807,36 (3 Hss., 10. und
11. Jh., bair.). 37 (2 Hss., bei einer Hs. Zeit
des Gl.eintrags unbekannt, um 1000/11. Jh.,
beide bair.); 2,170,60 (Zeit unbekannt, bair.).
442,67 (Zeit unbekannt): ‚bereit(willig); inten-
te, libenter, parate‘. S. giwillîg. — Splett, Ahd.
Wb. 1, 1081. 1090; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
469; Schützeichel⁶ 416. 417; Starck-Wells
228; Schützeichel, Glossenwortschatz 11, 135.
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