giwon adj., im Abr (1,268,4 [Ra]) und
weiteren Gl., B, GB, I, T, OT, O, N: ‚ge-
wohnt, vertraut, gebräuchlich; assuetus, (con-
suetudo), ingenitus, (noscere), solitus, suetus,
usitatus, (usus)‘, giwon wesan ‚gewohnt sein,
zu tun pflegen; consuescere, solēre‘ (mhd.
gewon, ält. nhd. gewohn; as. giwono, mndd.
gewōn[e], gewāne; mndl. *gewon, gewoon,
gewone; ae. gewun[a]; vgl. nhd. gewohnt;
mndd. gewōnt; mndl. gewoont; aisl. vanr [<
urgerm. *u̯ana-]). Die Vorform urgerm. *a-
u̯una- < vorurgerm. *-u̯Ho- steht im Ablaut
zur Verbalwz. *u̯enH- ‚liebgewinnen‘, die
z. B. in ai. vánate ‚liebt, hat Gefallen an‘ fort-
gesetzt ist (vgl. LIV² 682; Heidermanns, Et.
Wb. d. germ. Primäradj. 696). S. wonên. —
giwona f. ō(n)-St., im Abr und weiteren Gl.,
T, OT: ‚Gewohnheit, Brauch, Ordnung; con-
suetudo, usus‘, fona giwonûn, fona giwonôm
‚unrichtig, uneigentlich; abusive‘ (mhd. ge-
won[e], frühnhd. gewon; as. giwono sw. m.;
mndl. gewone f.; ae. gewuna m.). S. giwon. —
giwonaheit f. i-St., seit Ende des 8. Jh.s in Gl.,
B, GB, O: ‚Gewohnheit, Brauch, Angewohn-
heit; aspernatio, conspersio, consuetudo, cor-
ruptela, usus‘ (mhd. gewonheit, nhd. Ge-
wohnheit; as. giwonohēd, mndd. gewōnhēit;
mndl. gewoonheit). S. giwon, -heit. — giwona-
heiti n. ja-St., Gl. 2,196,7 (2 Hss., 3. Viertel
des 11. Jh.s und um 1000/11. Jh., beide bair.)
und N: ‚Gewohnheit, Brauch; conspersio‘,
widar giwonaheiti ‚nicht vertraut, ungewohnt;
insolenter‘, in giwonaheiti habên ‚gewohnt
sein, zu tun pflegen; suescere‘. S. giwonaheit.
— *giwonalîcho adv., Gl. in Hs. St. Florian, XI
588 (13. Jh.) und Npw: ‚üblich, in gewohnter
Weise; rite‘ (mhd. gewonlîche, nhd.
gewöhnlich; mndl. gewoonlike; ae.
gewunelīce; vgl. mndd. gewȫntlīk adj.). Deadj.
Bildung (s. Schmid 1998: 237 f. 506). S. gi-
won, -lîh. — Splett, Ahd. Wb. 1, 1153. 1154;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 472; Schützeichel⁶
426 f.; Starck-Wells 228 f. 818; Schützeichel,
Glossenwortschatz 11, 279 f.