*glonkoAWB m. n-St., 1 Beleg bei NMC:
‚(Schleim-)Klumpen‘. Nur der Akk.Sg. tísen
glónken ist überliefert. Da das voraufgehen-
de Demonstrativpron. auf Nasal endet, steht
nach Notkers Anlautgesetz g für ursprüngli-
ches k (Braune-Reiffenstein 2004: § 103).
Deshalb ist als Lemma wohl *klonko anzu-
setzen; das Wort könnte so eine Variante
zum f. ō(n)-St. klunga ‚Knäuel‘ sein (zum
Nebeneinander von m. an- und f. ō[n]-St.
vgl. m. bîgo neben f. bîga ‚Angehäuftes‘, m.
bluomo neben f. bluoma). Im Unterschied zu
klunga, das mdartl. bis ins Nhd. fortgesetzt
ist (schweiz. chlunge m., chlongo f. ‚Faden-,
Garnknäuel‘, übertr. ‚rundliche Kuh, dicke
Frau‘; Schweiz. Id. 3, 658; rhein. klunge f.
‚Quaste, Hodensack‘; Müller, Rhein. Wb. 4,
806), ist bei *klonko Konsonantenverschär-
fung des ng zu nk eingetreten (vgl. mhd.
glunke ‚baumelnde Locke‘, ähnlich mhd.
klingen neben klinken ‚klingen, schallen, tö-
nen‘ als schallnachahmender Variante; Lühr
1988: 127 f.). Schwierig ist die Erklärung des
Wurzelvokals, doch gibt es für die Brechung
von u zu o vor Nasalverbindung weitere Be-
lege (z. B. Gl. 2,678,77 stonchon [alem., 1.
Viertel des 12. Jh.s] für stungôn ‚stopfen,
drängen‘).
Ahd. Wb. 4, 311; Splett, Ahd. Wb. 1, 1217; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 480; Schützeichel⁶ 136; Bergmann-
Stricker, Katalog Nr. 849; Graff 4, 293 f.; Dt. Wb. 11,
1295. — Schatz 1927: § 237.
S. klunga.