*glonko
Band IV, Spalte 496
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*glonko m. n-St., 1 Beleg bei NMC:
(Schleim-)Klumpen. Nur der Akk.Sg. tísen
glónken ist überliefert. Da das voraufgehen-
de Demonstrativpron. auf Nasal endet, steht
nach Notkers Anlautgesetz g für ursprüngli-
ches k (Braune-Reiffenstein 2004: § 103).
Deshalb ist als Lemma wohl *klonko anzu-
setzen; das Wort könnte so eine Variante
zum f. ō(n)-St. klunga Knäuel sein (zum
Nebeneinander von m. an- und f. ō[n]-St.
vgl. m. bîgo neben f. bîga Angehäuftes, m.
bluomo neben f. bluoma). Im Unterschied zu
klunga, das mdartl. bis ins Nhd. fortgesetzt
ist (schweiz. chlunge m., chlongo f. Faden-,
Garnknäuel
, übertr. rundliche Kuh, dicke
Frau
; Schweiz. Id. 3, 658; rhein. klunge f.
Quaste, Hodensack; Müller, Rhein. Wb. 4,
806), ist bei *klonko Konsonantenverschär-
fung des ng zu nk eingetreten (vgl. mhd.
glunke baumelnde Locke, ähnlich mhd.
klingen neben klinken klingen, schallen, tö-
nen
als schallnachahmender Variante; Lühr
1988: 127 f.). Schwierig ist die Erklärung des
Wurzelvokals, doch gibt es für die Brechung
von u zu o vor Nasalverbindung weitere Be-
lege (z. B. Gl. 2,678,77 stonchon [alem., 1.
Viertel des 12. Jh.s] für stungôn stopfen,
drängen
).

Ahd. Wb. 4, 311; Splett, Ahd. Wb. 1, 1217; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 480; Schützeichel⁶ 136; Bergmann-
Stricker, Katalog Nr. 849; Graff 4, 293 f.; Dt. Wb. 11,
1295. Schatz 1927: § 237.

S. klunga.

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