gnarrun
Band IV, Spalte 508
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gnarrunAWB f., nur nom.sg. in Gl. seit dem
12. Jh.: Kahn; carabus, myoparo Var.:
-en.

Ahd. Wb. 4, 317 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1217; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 481; Schützeichel⁶ 136; Starck-Wells
232. 819; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 482 f.;
Graff 4, 296; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 90 (carabus).

Genaue Entsprechungen fehlen in den ande-
ren germ. Sprachen. Mit ahd. gnarrun zu
vergleichen sind jedoch mit anlautendem
k- die Wörter aisl. knarri m. Handels-
schiff
(< *knarran-) und aisl. knrr m., nisl.
knörr, fär. knørrur, nnorw. knurr, knarr,
adän. knar, ndän. knor Handelsschiff,
nschwed. dial. knarr flaches Boot (<
*knarru-; aus dem Skand. entlehnt in ae.
cnear [vgl. Björkman (190002) 1973: 215],
mir. cnarr und afrz. canar[t], kenar[t]).

Weitere Verbindungen bleiben schwierig.
Am besten ist die Verknüpfung mit me.
knarre, ne. knar Knorren und nndl. knar
Baumstumpf, eine Gruppe, die zu ahd.
knorz Auswuchs ( knorz) zu stellen ist.
Die Bezeichnung für Schiff läßt sich dann
von dem knorrigen Ast, der zum Steven
verwendet wurde, ableiten. Zur Semantik
vgl. ält. dän. knubskib Einbaum zu knub
Knorren, Klotz, Block.

Der Wechsel zwischen gn- und kn- im An-
laut ist dabei wohl am besten als das Resultat
einer onomatopoetischen oder intensivieren-
den Varianz beim Konzept stumpf zu er-
klären; zu solchen Anlautsvarianten vgl. ahd.
gnagan nagen (s. d.) und gniffen jucken
(s. d.).

ME Dict. s. v.; OED² s. v.; Vries, Anord. et. Wb.² 320.
323; Jóhannesson, Isl. et. Wb. 332 ff.; Fritzner, Ordb.
o. d. g. norske sprog 2, 305. 312; Holthausen, Vgl.
Wb. d. Awestnord. 157. 159; Ordb. o. d. danske sprog
9, 880; Torp, Nynorsk et. ordb. 301. Lühr 2000: 18.

S. knorz.

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