gotesampferAWB mhd. st. m., nur Gl.
3,536,1 (13. Jh.): ‚Sauerklee; alleluia‘ (Oxa-
lis acetosella L.). — Mhd. auch sonst gotes-
ampfer (Lexer 1, 1055). S. got, ampfara. Die
Bezeichnung ‚Ampfer‘, die eigentlich für
den Sauerampfer (Rumex acetosa L.) gilt,
wird auf diese Pflanze übertragen, weil beide
säuerlich schmeckende Blätter haben (vgl.
Marzell [1943—58] 2000: 3, 479 ff. und
1488 ff.). Die Pflanze heißt auch Herrgotts-
brot, Himmelsbrot und Ähnliches (vgl. Mar-
zell, a. a. O. 3, 486 f.) wohl z. T., weil die
wildwachsenden eßbaren Pflanzen als ein
von Gott versorgtes Ersatzbrot bezeichnet
werden, z. T. vielleicht, weil „die Blumen-
blätter von den Kindern gesucht und geges-
sen ... Ähnlichkeit mit einer Hostie [haben]“
(Marzell, a. a. O. 3, 487). Dabei hat auch die
lat. Bezeichnung alleluia (weil die Pflanze
um Ostern blüht) vielleicht eine Rolle ge-
spielt.
Ahd. Wb. 4, 365; Splett, Ahd. Wb. 1, 20. 314; Schütz-
eichel⁶ 137; Starck-Wells 235; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 4, 8; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 32 (alle-
luia); Dt. Wb. 8, 1135.
S. auch guggula.