gotesvergezzeAWB mhd. st. f.(?), gotver-
gezzeAWB st. f.(?); gotesvergezzeneAWB, gotvergez-
zeneAWB mhd. sw. f.(?), nur in Gl. des 13. und
14. Jh.s: ‚Andorn; marrubium, prassium‘
(Marrubium vulgare L.); ‚Schwarze Taub-
nessel; marrubium nigrum‘ (Ballota nigra
L.). Bei Ballota nigra soll sich der dt. Pflan-
zenname auf den unangenehmen Geruch be-
ziehen, aber bei Marrubium vulgare ist die
Motivierung unklar (vgl. Marzell [1943—58]
2000: 1, 536 f.; 3, 58 ff., bes. 60 f.: „[viell.]
bezieht sich der N. darauf, daß der Andorn
vielfach zu Zaubereien, zauberischen Kuren
usw. benutzt wurde“ S. 61). Einmal wurde
die Bez. gotisuorgezze offenbar auf den
‚Schwarzen Nachtschatten; morella‘ (Sola-
num nigrum L.) übertragen, vielleicht weil
die Beeren für giftig gehalten wurden (vgl.
Marzell, a. a. O. 4, 362 ff., bes. 365 f.:
‚Teufelskraut usw.‘). S. got, firgezzan.
Ahd. Wb. 4, 365 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 303. 314;
Schützeichel⁶ 137; Starck-Wells 235; Schützeichel,
Glossenwortschatz 4, 8; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 395
(marrubium). 413 (morella). 517 (prassium); Dt. Wb.
8, 1422 f.