gzoAWB ? m. n-St., nur in Gl. 2,620,14 (3.
Viertel des 9. Jh.s): ‚Kahn, Boot; linter (par-
va navicula)‘ 〈Var.: dat.sg. gozo〉. Nach
Steinmeyer, Anm. zur Stelle, ist gozo von
anderer Hand eingefügt und ausgewischt.
Entweder handelt es sich um ein Nomen
agentis, eigtl. ‚Fließer, etwas, das sich
(schnell) im Wasser bewegt‘, das vom st. v.
II giozan intr. ‚fließen, strömen‘ gebildet ist
oder das Wort ist mit individualisierendem
Suffix -an- vom st. m. gôz ‚gegossene Scha-
le, Opferschale‘ abgeleitet (vgl. aisl. st. m.
holmr : sw. m. holmi ‚kleine Insel‘, ǫndurr
st. m. : andri sw. m. ‚Schneeschuh‘; Wessén
1914: 4; Lühr 1988: 318). Lat. linter bedeu-
tet außer ‚Kahn, Nachen‘ noch ‚Trog, Mul-
de‘, eine Bedeutung, die zu ahd. gôz paßt
und so eher für die Verbindung von gôz und
gzo spricht.
Ahd. Wb. 4, 384; Splett, Ahd. Wb. 1, 1218; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 487; Schützeichel⁶ 138; Starck-Wells
236; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 18; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 942; Götz, Lat.-ahd.-nhd.
Wb. 377 (linter).