grâilînAWB mhd. st. n., nur Gl. 3,369,50
(Jd): ‚eine Fischart, vielleicht die Äsche
(Thymallus vulgaris L.; s. u.), bobio‘ (das lat.
Wort ist unbekannt). Das ahd. Wort ist eine
Diminutivbildung mit -(i)lîn-Suffix (→ -ilîn
und vgl. Wilmanns [1906—30] 1967: 2,
§ 245 ff.) zu grâo ‚grau‘ (s. d.) und bedeutet
‚ein graues Fischlein‘. Ein genau entspre-
chender ne. Fischname grayling (seit dem
15. Jh. belegt) — auch eine Diminutivbildung
— bezeichnet Fische der Gattung Thymallus,
besonders Thymallus vulgaris wegen ihrer
silbergrauen Farbe. Dieser Fisch heißt im
Ahd. auch asko ‚der aschenfarbige (Fisch)‘
(s. d.). Trotz des unverständlichen lat. Lem-
mas liegt es nahe, grâilîn für eine andere Be-
zeichnung desselben Fisches zu halten. —
Ahd. Wb. 4, 401; Splett, Ahd. Wb. 1, 321;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 488. 490; Schützei-
chel⁶ 139; Starck-Wells 237; Schützeichel,
Glossenwortschatz 4, 36; Mittellat. Wb. 1,
1509; OED² s. v.; H. Tiefenbach, BNF 11
(1976), 220.