greanderAWB st. m., nur in Gl. 3,595,55.
598,55 (13. Jh., ndd.): ‚Andorn; marrubium‘
(Marrubium vulgare L.). Das Ahd. Wb. 5,
312 ordnet die beiden Belege als kreander
unter dem Lemma koriander ein, was aber
dem lat. marrubium widerspricht. Wahr-
scheinlich handelt es sich bei greander um
ein mndd. Komp., das zur Unterscheidung
von anderen Andornarten ähnlich wie mndd.
witander ‚Weißer Andorn‘ mit einer ver-
kürzten Form von grēn ‚grün‘ im Vorder-
glied gebildet ist. Anders verhält es sich mit
creander in Gl. 3,493,43, das lat. corian-
drum glossiert.
Ahd. Wb. 5, 312; Splett, Ahd. Wb. 1, 1218; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 490; Schützeichel⁶ 139; Starck-Wells
238; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 37; Diefen-
bach, Gl. lat.-germ. 350 (marrubium); Dt. Wb. 9, 1. —
Marzell [1943—58] 2000: 1, 1160; 3, 60.
Dem Glossenwort entspricht mndd. grean-
der, gregander ‚Andorn‘.
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1, 154; Gallée
[1903] 1977: 119.
Weiteres s. andorn.