grubilônAWB sw. v. II, seit der 2. Hälfte des
9. Jh.s in Gl. und bei O: ‚aufgraben, aufhak-
ken, (grabend) durchsuchen, durchforschen,
eindringen; fodere, fodicare, rimari, scalpe-
re‘ 〈Var.: -p-〉. — Mhd. grübelen sw. v. ‚boh-
rend graben, grübeln, nachforschen‘, nhd.
grübeln sw. v. ‚angestrengt nachdenken, sich
mit quälenden Gedanken abgeben‘.
Ahd. Wb. 4, 446; Splett, Ahd. Wb. 1, 318; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 495; Schützeichel⁶ 141; Starck-Wells 241;
Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 63; Graff 4, 308;
Lexer 1, 1096 f.; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 271 (fodere).
577 (rimari). 591 (scalpere); Dt. Wb. 9, 612 ff.; Kluge²¹
274; Kluge²⁴ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 483. — Kelle [1856—
81] 1967: 3, 247; Schatz 1927: § 108; Raven 1963—67:
2, 58.
Ahd. grubilôn ist auf das Deutsche be-
schränkt. Nnorw. dial. gruvla, gryvla und
nschwed. dial. grövla ‚wühlen, graben, grü-
beln, sinnen‘ wurden aus nhd. grübeln ent-
lehnt. Die Vorform ist eine schwundstufige
Bildung mit dem Iterativa bildenden Suffix
urgerm. *-ilōi̯e/a- von urgerm. *rae/a-
‚graben‘ (→ graban). Die Schwundstufe
steht außerhalb der Ablautreihe von
*rae/a-, sie hat aber eine Entsprechung in
*rufti- ‚Höhle‘ (→ kruft).
Fick 3 (Germ.)⁴ 141; Seebold, Germ. st. Verben 235 f.;
Torp, Nynorsk et. ordb. 187 f.; Svenska akad. ordb. s. v.
— R. Kögel, PBB 7 (1880), 195; Krüer 1914: 280; Wiss-
mann 1932: 28; Krahe-Meid 1969: 3, § 195.
S. graban.