gruntilaAWB, grundilaAWB f. ō- und n-St., nur in
Gl. seit dem 12. Jh.: ‚Gründel, Gründling
[am Grunde lebende Fische], Steinbeißer;
saxatilis‘ (Cobitis taenia L.), ‚Schmerle‘ (Ne-
machilis barbatulus L.) oder ‚Kresse; fundu-
la, gradius, turonilla‘ (Gobio fluviatilis L.);
übertragen auf die ‚Lamprete; murena‘ (Pe-
tromyzon marinus L.) (mhd. grundel m., nhd.
Grundel m. f., Gründel m.; mndd. grundel(e)
m.; mndl. grondel(e) f.; ae. gryndle f.). Zu-
gehörigkeitsbildung mit dem Fortsetzer des
Suffixes urgerm. *-ilō-; vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 87, 5. S. grunt, -ila.
Der Ansatz einer Nebenform gruntil st. m. (Ahd. Wb.
4, 451) ist fraglich, denn alle Belege sind in Hss. des
12.—15. Jh.s enthalten und zeigen die normale mhd.
Apokope von e nach -el (vgl. Paul 2007: L 53, 2); im
Mhd. konnte dann die apokopierte Form grundel in
die m. Dekl. übergehen (vgl. Wilmanns [1906—30]
1967: 2, § 211). Ein ahd. gruntil m. hat es wohl nicht
gegeben.
Ahd. Wb. a. a. O.; Splett, Ahd. Wb. 1, 329; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 496; Schützeichel⁶ 141; Starck-Wells
242. 820; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 66 f.;
Graff 4, 332; Dt. Wb. 9, 771 ff.; Kluge²⁴ s. v.; Pfeifer,
Et. Wb.² 484 (s. v. Grund).