halbaAWB f. ō(n)-St., in WM, O, N und Gl.
(ab dem 9. Jh.): ‚Seite, Richtung, Gegend;
axis, clima, latus, pars, plaga, quorsus [in
welicha halba], regio‘; halba in festen prä-
positionalen, besonders adverbiellen Verbin-
dungen: bî halbu, bî halbûn, bî halbôn ‚auf
der Seite, zur Seite, seitlich, zur Seite weg,
zurück, nach und nach, allmählich; ad pla-
gam, in parte, iuxta latus, in partem, e re-
gione, ex adverso (e contra in parte), ex ob-
liquo, a latere, retrorsum, partibus‘, fona
halbu ‚von der einen Seite her, einerseits; ex
adverso‘, ingagan dero halbu ‚gegenüber
(einer bestimmten Stelle); e regione‘, allên
halbôn ‚auf allen Seiten, nach allen Richtun-
gen, allenthalben; e diverso‘, beidên halbôn
‚auf beiden Seiten; altrinsecus‘, eina halbûn,
einên halbôn ‚auf der einen Seite; hinc‘, fior
halbûn ‚auf/nach allen vier Seiten; quattuor
partes‘, gi(h)wedara halba, io(h)wedara hal-
bûn ‚auf jeder Seite, nach jeder Seite hin; ex
utraque parte, utrobique‘, mîna halba, mîna
halbûn ‚auf meiner Seite, meinerseits‘, ni-
darûn halba ‚an der unteren Seite, unter-
halb‘, ôstarûn halba ‚auf der östlichen Seite,
östlich‘, westarûn halba ‚auf der westlichen
Seite, westlich; occasum versus‘, winistarûn
halbûn ‚auf der linken (Körper-)Seite‘, ze-
sawûn halbûn ‚auf der rechten (Kör-
per-)Seite‘ (mhd. halbe, ält. nhd. halbe [Dt.
Wb. 10, 196]; as. hala, mndd. halve, half;
mndl. halve, half; afries. halve; ae. healf;
aisl. halfa; got. halba). Adjektivabstraktum
zu halb. S. halb¹. — Ahd. Wb. 4, 615 ff.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 341 ff.; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
507 f.; Schützeichel⁶ 146; Starck-Wells 249.
821. 849; Schützeichel, Glossenwortschatz 4,
121 ff.