hei
Band IV, Spalte 887
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heiAWB ? n. a-St., nur in Gl. 1,268,28 (zwi-
schen 820 und 830, bair.: uridum . hei): Hit-
ze; uredo?
. Der Ansatz als Subst. ist nicht
ganz sicher (vgl. Splett 1979: 149 f. 187 zur
Möglichkeit eines Adj. hei heiß [vgl. nhd.
hei trocken, dürr]). Im Mhd. ist nur das
Kompositum ahd. gihei (Sommer-)Hitze
(s. d.) fortgesetzt, jedoch finden sich nhd. di-
al. noch Spuren des Subst.: kärnt. hai (neben
kai) Höhenrauch, bair. hai- heiße Som-
merzeit
.

Ahd. Wb. 4, 799; Splett, Ahd. Wb. 1, 368; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 525; Schützeichel⁶ 152; Starck-Wells
261; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 226; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 895; Graff 4, 709; Lexer
1, 1207; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 688 f. (uredo); Dt.
Wb. 10, 794. Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1020 f.; Le-
xer, Kärnt. Wb. 130.

In den anderen germ. Sprachen entsprechen:
mndd. hei Dürre, Hitze; mndl. hei Hitze,
Trockenheit
, nndl. nur in der Ableitung
heiig diesig, nicht klar: < urgerm. *χa()a-.
Daneben stehen unterschiedliche Erweite-
rungen; vgl. ahd. heiz heiß (s. d.), heis hei-
ser
(s. d.).

Fick 3 (Germ.)⁴ 89; Lasch-Borchling, Mndd. Handwb.
2, 1, 224 f.; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2, 224 f.;
Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3, 252; Vries, Ndls. et.
wb. 246; Et. wb. Ndl. F-Ka 404.

Urgerm. *χa()a- < vorurgerm. *koo- steht
in den idg. Sprachen allein. Eine erweiterte
Wurzelform liegt dagegen in lit. kaĩsti heiß
machen, erhitzen
, kaitrà Hitze, Schwüle,
Glut
, lett. kàitêt sengen, heiß machen,
durchglühen
, apreuß. enkaitītai angefoch-
ten
, prakāisnan Schweiß vor. Eine anzu-
setzende Wurzel *ke- bleibt jedoch sonst
isoliert.

Walde-Pokorny 1, 326 f.; Pokorny 519; Fraenkel, Lit.
et. Wb. 204; Mühlenbach-Endzelin, Lett.-dt. Wb. 2,
145; Trautmann, Apreuß. Spr.denkm. 300; Maiulis,
Apreuß. et. Wb. 1, 268 f.

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