innôdAWB m. a- oder i-St., innôdiAWB n. ja-St.,
in der Sam (1,23,27); Gl. 1,294,48 (in 2 Hss.,
beide frühes 9. Jh.). 316,67 (Ende des 8./
Anfang des 9. Jh.s, alem.). 729,51. 733,8
(beide Ende des 8. Jh.s, alem.) und MH: ‚In-
neres, Eingeweide, Mutterleib, Innerstes;
alvus, uterus, viscera‘ (ae. innoþ m./f.?).
Vgl. Riecke 2004: 2, 131. S. inne, -ôd(i)/
-ôt(i). — innôdiliAWB, innviliAWB, innuoviliAWB n. ja-St.,
in Gl. seit Ende des 8./Anfang des 9. Jh.s, im
T, OT, Npw: ‚Innereien, Eingeweide, Hoden,
Weichteile, Innerstes; exta, extalis, internus,
intestinum, testiculus, viscera‘ (ae. in[n]ylfe,
-elfe, -ifle, -efle n.; aisl. innyfli, -ifli, -ylfi
n.pl.). Was die Wortbildung von ahd. in-
nôdili und seinen Verwandten betrifft, dürfte
es sich um eine Bildung mit dem Fortsetzer
des Suffixes urgerm. *-þla-/*-đla- (< vorur-
germ. *-tlo-) handeln, die mit *-i̯a- erweitert
wurde: < urgerm. *inōþl(i)i̯a-. In den Varian-
ten innvili, innuovili sowie den ae. und aisl.
Entsprechungen ist *-þl-/*-đl- zu *-fl-/*-l-
dissimiliert (s. driskufli und vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 143). Der Vorschlag von Heinertz
1927: 71—76, die Formen mit dem Fortsetzer
von *-fl-/*-l- auf urgerm. *innaali-, eigtl.
‚was innerhalb des Nabels sitzt‘ und damit
eine Trennung von den Varianten mit *-þl-/
*-đl-, geht fehl (vgl. auch Arnoldson [1914]
1971: 151; Riecke 2004: 2, 131—133). S.
innôd(i). — innôdlîhAWB adj., nur Gl. 1,317,57
(Ende des 8./Anfang des 9. Jh.s, alem.)
akk.sg. inneohtlihan: ‚leiblich, demselben
Mutterschoß entstammend; uterinus‘. De-
subst. Bildung (vgl. Schmid 1998: 272. 554).
S. innôd(i), -lîh. — Ahd. Wb. 4, 1622 f. 1624 f.;
Splett, Ahd. Wb. 1, 423. 650 (innofali?);
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 587; Schützeichel⁷
165; Starck-Wells 304. 850; Schützeichel,
Glossenwortschatz 5, 54 f.