ketti
Band V, Spalte 502
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kettiAWB n. ja-St., nur bei O (ketti) und Gl.
4,251,38 (3. Viertel des 12. Jh.s, frk. oder
obd.) k&ti betdi . loculo: Grab, Gruft; lo-
culus
. In der Regel wird hierzu noch nhd.
dial. schweiz. chett n. offener, hölzerner Ka-
nal, der gemauerte Raum, in dem die Was-
serräder gehen
gestellt, was wegen der se-
mantischen Abweichung jedoch mehr als
fraglich erscheint.

Ahd. Wb. 5, 147; Splett, Ahd. Wb. 1, 1221; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 658; Schützeichel⁷ 175; Starck-Wells
329; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 203; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 798; Seebold, ChWdW9
464; Graff 4, 365; Dt. Wb. 11, 629 f. Schweiz. Id. 3,
562 f. Kelle [185681] 1967: 3, 335; Schatz 1927:
§ 195; Simmler 1981: 115; Schimpf 2004: 81.

In den anderen germ. Sprachen gibt es kei-
ne Entsprechungen. Das ahd. Wort weist
als Transponat auf eine Vorform westgerm.
*kadda-.

Die weitere Etymologie ist unklar.

Da die Gl.-Stelle offensichtlich unmittel-
bar von Otfrid abhängt (vgl. dazu A. Quak,
ABäG 62 [2006], 294: Die Parallele zu Ot-
frids Text scheint in diesem Fall sehr stark
),
könnte es sich um eine Gelegenheitsbildung
Otfrids handeln, die des Reimes wegen (ketti
: betti) gebildet wurde. Ein ähnlicher Fall
liegt vermutlich in forspôn forschen (s. d.)
vor, das zu forskôn dss. gebildet ist. In die-
sem Fall wäre eine weitere Etymologie des
Wortes kaum möglich (etwa Verschränkung
von betti und kista?).

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