kevaAWB f. an-St. (vielleicht auch ō-St.,
wenn der Beleg Gl. 2,626,47 cheva als
Dat.Sg. [zur Endung -a vgl. Braune-Reif-
fenstein 2004: § 207 Anm. 5] und nicht
als Nom.Sg. aufzufassen ist), seit dem
11. Jh. in Gl.: ‚(Frucht-)Schote, Schale,
Hülse; folliculus, siliqua‘ 〈Var.: ch-〉. —
Nhd. dial. schweiz. chäfen m./f. ‚Hülse,
Schote‘.
Ahd. Wb. 5, 64 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 448; Köb-
ler, Wb. d. ahd. Spr. 653; Schützeichel⁷ 173; Starck-
Wells 329; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 167 f.;
Graff 4, 370; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 534 (siliqa);
Dt. Wb. 11, 17 f.; Kluge²¹ 338; Kluge²⁵ s. v. Kaff². —
Schweiz. Id. 3, 159 f.
In den anderen germ. Sprachen gibt es kei-
ne Entsprechungen. Die ahd. Form führt auf
urgerm. *keōn- zurück. Etymologisch stellt
sich das Wort (ebenso wie kaf ‚Spreu‘ [s. d.])
zur Wortsippe urgerm. *ke- ‚den Mund-
bereich betreffend‘, die unter kevur ‚Käfer‘
(s. d.) behandelt ist. Die Übertragung der
Bed. ‚Kiefer‘ auf die Bezeichnung der Scho-
te kommt dadurch, dass die geöffnete Schote
zwei Kiefern ähnelt.
Fick 3 (Germ.)⁴ 34. — Cortelyou 1906: 17.