kienapful*AWB m. a-St., Gl. 3,564,4 (in 2
Hss., 14. Jh., bei 1 Hs. [14. Jh.] Zeit des
Gl.eintrags unbekannt): ‚Kiefernzapfen; pi-
nea‘ (nhd. Kienapfel; mndd. kēnappel). Me-
taphorisches Determinativkomp. mit subst.
VG und HG. S. kien, apful. — kienboumAWB m.
a-St., seit dem 11./12. Jh. in Gl.: ‚harzreicher
Nadelbaum, Kiefer; cornus, pinus‘ (Pinus
sylvestris L.; vgl. Marzell [1943—58] 2000: 3,
781. 786) (mhd. kienboum, nhd. Kienbaum;
mndd. kēnbōm; mndl. kienboom). Deter-
minativkomp. mit subst. VG und HG. S.
kien, boum. — kienforaha* f. ōn-St., Gl.
3,39,18 (14. Jh.) kinuorha: ‚Kiefer; pi-
nus‘ (frühnhd. kienfer, ält. nhd. kienföhre,
nhd. mdartl. schwäb. †kienforche [Fischer,
Schwäb. Wb. 6, 2 Nachtr. 2292], bair. kien-
fören [Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1256],
schles. kienföhre, kienfer [Mitzka, Schles.
Wb. 2, 647], nhd. Kiefer; vgl. mhd. kien-
vorhîn ‚von der Kiefer‘). Im Ahd. Wb. ist der
Gl.beleg jeweils unter den Simplizia for(a)ha
(3, 1152) und kien (5, 152 vielleicht Komp.?)
angeführt. Nach Pfeifer, Et. Wb.² 652 handelt
es sich nicht um ein Komp., sondern eher um
eine Doppelglossierung kien und foraha. Da
aber das VG kien urspr. ‚Kienholz‘ bedeu-
tete, ein Adj. mhd. kienvorhîn (s. o.) und
mdartl. Fortsetzer von kienforaha existieren
(s. o.), kann für das ahd. Wort entweder ein
Determinativ- oder zumindest ein Explika-
tivkomp. angenommen werden. S. foraha,
kien. — Ahd. Wb. 5, 152 f.; Splett, Ahd. Wb. 1,
25. 91. 257. 454; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
658; Schützeichel⁷ 175; Starck-Wells 329.
XLIII; Schützeichel, Glossenwortschatz 5,
2206 f.