kissil*AWB m. a-St., Gl. 3,370,52 (12./
13. Jh.): ‚Scharre, Ofenkrücke; tractula‘
(nhd. mdartl. rhein. kissel ‚Gerät zum Aus-
scharren noch glühender Kohlen im Back-
ofen, Gerät, mit dem Brot aus dem Ofen
geholt wird‘, allg. ‚dickes Brett mit einem
langen Stiel‘ [Müller, Rhein. Wb. 4, 563],
siebenbürg.-sächs. kissel ‚Ofenkrücke, Gerät
zum Zusammenziehen von Dung, Kehricht,
Schnee‘ [Schullerus, Siebenbürg.-sächs. Wb.
5, 151]). Gerätebezeichnung mit dem Fort-
setzer des Suffixes urgerm. *-ila- in di-
minuierender Funktion (vgl. Krahe-Meid
1969: 3, § 87 [S. 88]). Vgl. auch Heyne
1899—1908: 2, 280 Anm. 87. S. kissa, -il. —
Ahd. Wb. 5, 204; Splett, Ahd. Wb. 1, 460;
Schützeichel⁷ 176; Starck-Wells 332; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 5, 228.