klapfaAWB f. ō(n)-St., nur in Gl. 5,47,20
(Ende des 12. Jh.s): ‚Peitsche; scutica‘, eigtl.
‚die Knallende‘ (vgl. nhd. mdartl. schweiz.
chlaffen, chlapfen ‚Klapper‘ [Schweiz. Id. 3,
625. 671], vorarlb. klapfe ‚Karfreitags-
ratsche‘ [Jutz, Vorarlberg. Wb. 2, 79], bad.
klapfe ‚Ratsche der Messdiener‘ [Ochs, Bad.
Wb. 3, 148], daneben auch schweiz. chlepfen
Bezeichnung für verschiedene Geräte und
Spielzeuge zum Knallen oder Klatschen, z.B.
‚Fuhrmannspeitsche‘ [Schweiz. Id. 3, 677 f.;
Stalder, Versuch eines schweiz. Id. 2, 106],
vorarlb. kläpfe ‚Karfreitagsratsche, Kuh-
schelle, Knallbüchse, Schwätzerin‘ [Jutz,
Vorarlberg. Wb. 2, 79], els. klepf[e] ‚Knall-
büchse, Schwätzerin‘ [Martin-Lienhart, Wb.
d. els. Mdaa. 1, 496], bad. klepfe ‚Peitsche‘
[Ochs, Bad. Wb. 3, 163], schwäb. kläpfe
‚Kugelbüchse [Kinderspielzeug]‘ [Fischer,
Schwäb. Wb. 4, 447], tirol. klepfε f. ‚läng-
liche Kuhschelle‘ [Schatz, Wb. d. tirol.
Mdaa. 1, 339]; daneben unverschobenes mit-
telelb. klapp m. ‚Ende der Peitschenschnur‘
[Kettmann, Mittelelb. Wb. 2, 506], meckl.
klapp f. ‚Schnur an der Peitsche, die den
Knall erzeugt‘ [Wossidlo-Teuchert, Meckl.
Wb. 4, 298 f.], märk. klappe f. u. a. ‚Peit-
schenschnurende, mit dem man knallt‘
[Bretschneider, Brandenb.-berlin. Wb. 2,
987]; mndd. klappe ‚Klapper [des Aus-
sätzigen]‘; vgl. auch mhd. klaf, klapf st.m.
‚Knall, Krach‘). Das Subst. ist entweder ein
Postverbale zum sw.v. II klapfôn (s. klaffôn)
oder mit individualisierendem n-Suffix zu
erst mhd. belegtem klaf, klapf (s. o.) gebildet.
— Ahd. Wb. 5, 225; Splett, Ahd. Wb. 1, 461;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 664; Schützeichel⁷
177; Starck-Wells 333; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 5, 237.