kleckenAWB sw.v. I, Gl. 1,289,43 (in 2
Hss., Anfang des 9. Jh.s, alem.); 2,51,53/54
(2. Viertel des 9. Jh.s, alem.). 248,41 (2.
Viertel des 9. Jh.s, alem.) und bei O: ‚schüt-
teln, erschüttern, umknicken, gelingen?, ge-
nügen?; quassare, quatere‘ (mhd. klecken
‚einen klac machen, sich spalten, tönend
schlagen, wirksam sein, ausreichen, genü-
gen‘, nhd. veraltet klecken ‚geräuschvoll
fallen [Flüssigkeit], schnell vonstatten ge-
hen, ausreichen‘ [Dt. Wb. 11, 1054 ff.], nhd.
mdartl. schweiz. chlecken ‚zerspringen, plat-
zen, gelingen‘ [Schweiz. Id. 3, 640 f.], els.
klecken, klicken ‚knicken, ausreichen‘ [Mar-
tin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1, 491], bad.
klecken ‚reichen, ausreichen, langen‘ [Ochs,
Bad. Wb. 3, 155], schwäb. ‚[sich] spalten,
reißen, ausreichen, genügen, gelingen, er-
reichen, gedeihen‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 4,
467f.; 6, 2 Nachtr. 2317], vorarlb., bair.,
kärnt., tirol., schles., ndsächs. ‚ausreichen,
genügen‘ [Jutz, Vorarlberg. Wb. 2, 86;
Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1324; Lexer,
Kärnt. Wb. 160; Schöpf, Tirol. Id. 323;
Schatz, Wb. d. tirol. Mdaa. 1, 339; Mitzka,
Schles. Wb. 2, 667; Jungandreas, Ndsächs.
Wb. 7, 325], dt.-lothr. ‚knicken, abbrechen,
zerdrücken‘ [Follmann, Wb. d. dt.-lothr.
Mdaa. 1, 292], luxem. ‚ein knackendes
Geräusch verursachen, mit einem kna-
ckenden Geräusch zerdrücken‘ [Luxemb.
Wb. 2, 381], rhein. et kleckt ‚es reicht, es ist
genug‘ [Müller, Rhein. Wb. 4, 579], südhess.
klecken ‚ausreichen, genügen, gut vonstatten
gehen‘ [Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 3,
1389], thür. ‚einzeln herabfallen, ausreichen,
gut vorangehen‘ [Spangenberg, Thür. Wb. 3,
451], osächs. ‚fallen und mit Geräusch
aufschlagen‘ [Frings-Große, Wb. d. ober-
sächs. Mdaa. 2, 552], märk. ‚herabtröpfeln‘
[Bretschneider, Brandenb.-berlin. Wb. 2,
1000], siebenbürg.-sächs. ‚ausreichen, ge-
nügen, bersten‘ [Schullerus, Siebenbürg.-
sächs. Wb. 5, 171]; mndd. klecken ‚hin-
reichen, ausreichen‘). Denominale Ablei-
tung. Vgl. auch Lühr 1988: 125; Riecke
1996: 180. S. klac. — zikleckenAWB nur bei O:
‚zerreißen; scindere‘ (mhd., ält. nhd. zer-
klecken ‚zerschellen, zerbersten‘). — Ahd.
Wb. 5, 244; Splett, Ahd. Wb. 1, 462; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 666. 1316; Schützeichel⁷
177; Starck-Wells 335; Schützeichel, Glos-
senwortschatz 5, 245.