klengilôn sw.v. II, Gl. 1,810,5 (in 2
Hss., 10./11. Jh. und 3. Viertel des 11. Jh.s,
beide bair.). 6 (Hs. 1. Hälfte des 12. Jh.s,
Zeit des Gl.eintrags unbekannt, bair.): ‚klin-
gen; tinnire‘ (nhd. mdartl. els. klänklen
‚die Glocke anschlagen‘ [Martin-Lienhart,
Wb. d. els. Mdaa. 1, 493], bair. klengeln
‚dss.‘ [Schmeller, Bayer. Wb.2 1, 1333], tirol.
klenkl’n ‚stoßweise läuten‘ [Schöpf, Tirol.
Id. 339], dt.-lothr. klengelen ‚klingeln,
schellen‘ [Follmann, Wb. d. dt.-lothr. Mdaa.
293]). Deverbale Diminutiv-/Iterativbildung.
S. klengôn. — klengôn sw.v. II, Gl. 1,810,6
(in 2 Hss., 10. Jh., bair.): ‚klingen; tinnire‘
(mhd. klengen, klenken ‚klingen machen‘,
nhd. mdartl. pfälz. klengen ‚einen hellen Ton
mit der kleinsten Glocke hören lassen‘
[Christmann, Pfälz. Wb. 4, 303], südhess.
klengen, klenken ‚stoßweise läuten, Nadel-
holzsamen aus den Zapfen herausschlagen‘
[Maurer-Mulch, Südhess. Wb. 3, 1412 f.];
ohess., thür. klengen ‚klingend aufplatzen
[von dem zum Trocknen ausgebreiteten
Flachs, dessen Knoten in der Sonnenhitze
platzen]‘ [Vilmar, Id. von Kurhessen 206;
Crecelius, Oberhess. Wb. 506; Spangenberg,
Thür. Wb. 3, 459], schweiz. chlänken ‚mit
einer kleinen Glocke nur an einer Seite
anschlagend läuten‘ [Schweiz. Id. 3, 660 f.;
Stalder, Versuch eines schweiz. Id. 2, 105],
els. klänken ‚dss.‘ [Martin-Lienhart, Wb. d.
els. Mdaa. 1, 493], bad. ‚klingen machen, ein
Zeichen läuten‘ [Ochs, Bad. Wb. 3, 148],
schwäb. ‚mit einer kleinen Glocke läuten,
Coniferensamen aus den Zapfen heraus-
schlagen und sammeln‘ [Fischer, Schwäb.
Wb. 4, 445 f.; 6, 2 Nachtr. 2312], vorarlb.
‚eine Glocke zum Klingen bringen‘ [Jutz,
Vorarlberg. Wb. 2, 78 f.], bair. klenken ‚läu-
ten, rasseln, klirren‘ [Schmeller, Bayer. Wb.2
1, 1335], kärnt. klènk⋅n ‚leicht läuten‘ [Le-
xer, Kärnt. Wb. 160], tirol. klenkn ‚leicht
läuten‘ [Schöpf, Tirol. Id. 339; Schatz, Wb.
d. tirol. Mdaa. 1, 339], steir. klenken ‚stoß-
weise läuten, Nadelholzsamen aus den
Zapfen herausschlagen‘ [Unger-Khull, Steir.
Wortschatz 393], luxem. klénken, klén-
gen ‚klingen‘ [Luxemb. Wb. 2, 387]; vgl.
ndsächs., lüneb. klenganstalt ‚Anlage zum
Sprengen von Nadelholzzapfen und zum
Dörren des Samens‘ [Jungandreas, Ndsächs.
Wb. 7, 352; Kück, Lüneb. Wb. 2, 135]). S.
klingan1. — Ahd. Wb. 5, 245 f.; Splett, Ahd.
Wb. 1, 466; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 666;
Schützeichel7 178; Starck-Wells 335; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 5, 246.