klenzaAWB f. n-St., in Gl. 3,146,53 (13. Jh.,
frk.-alem.). 181,62 (in zwei Hss., 13. Jh.,
obd., bei einer Hs. des 12. oder 14. Jh.s Zeit
des Gl.eintrags unbekannt, alem.), nur im
Nom.Pl.: ‚Spange als Beinschmuck; perisce-
lis‘ 〈Var.: c-; -s-〉.
Ahd. Wb. 5, 247; Splett, Ahd. Wb. 1, 1221; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 666; Schützeichel⁷ 178; Starck-Wells
335; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 247; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 68. 77. 786.
Das Wort steht im Germ. völlig allein und
hat auch außergerm. keine Anbindungsmög-
lichkeiten. Problematisch für eine etymolo-
gische Schreibung ist die einmalige Schrei-
bung mit -s- (neben zweimaligem -z-) und
der Wurzelvokal der Stammsilbe. Denn ein
Transponat urgerm. *klentōn- hätte eine
Lautung mit -i- (**klinza) ergeben. Aus die-
sem Grund muss von einer Lautform mit
urgerm. *-a- ausgegangen werden, die durch
i-Umlaut zu ahd. -e- geworden ist. Die
Vorform urgerm. *klantii̯ōn- hätte so über
westgerm. *klantti̯ōn- zu spätahd. klenza
geführt. Jedoch bleibt dann die einmalige
Schreibung mit -s- unerklärt, da mit s —
sowieso selten — nur der Spirant ahd. z und
nicht die Affrikata geschrieben wird (vgl.
Braune-Reiffenstein 2004: §§ 160 Anm. 2.
187). Nun sind demgegenüber Schreibungen
mit <z> für ahd. s zwar auch selten, aber
möglich. Als Transponat könnte aus diesem
Grund auch urgerm. *klansii̯ōn- angenom-
men werden und somit ein Lemmaansatz
ahd. klensa.
In Frage kommt eine Anbindung an die in
biklemmen ‚verschließen‘ (s. d.) vorliegende
Wz., wobei Assimilation des -m- an -s- ein-
getreten wäre. Die Spange wäre dann nach
dem Verschluss benannt (pars pro toto).
Abzulehnen ist der Hinweis auf ahd. klanka
‚Armspange‘ (s. d.), wie er sich bei Ahd. Wb.
5, 247; Splett, Ahd. Wb. 1, 1223 findet. Bei
diesem Anschluss ist die unterschiedliche
Konsonanz nicht erklärbar.