klepfenAWB sw.v. I, nur in Gl. 2,666,3
(11. Jh., bair.) chlaphda: ‚dröhnen; intona-
re‘ (mhd. klepfen ‚knallen‘, nhd. mdartl.
schweiz. chlepfen ‚knallen, krachen, schal-
len‘ [Schweiz. Id. 3, 671 ff.], els. klepfen
‚knallen, mit der Glocke ein Zeichen geben‘
[Martin-Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1, 495],
bad. ‚knallen, krachen, schallen‘ [Ochs, Bad.
Wb. 3, 163], kärnt. ‚schnalzen, knallen‘
[Lexer, Kärnt. Wb. 160], tirol. ‚leicht knal-
len‘ [Schatz, Wb. d. tirol. Mdaa. 1, 339],
daneben unverschobenes nassau., westf.
kleppen ‚die Glocke anschlagen‘ [Kehrein,
Volksspr. u. Wb. von Nassau 228; Woeste,
Wb. d. westf. Mda. 130], ndsächs. ‚klappen,
schallen [von der Glocke]‘ [Jungandreas,
Ndsächs. Wb. 7, 356f.], meckl. ‚klappernd
fahren‘ [Wossidlo-Teuchert, Meckl. Wb. 4,
343]; mndd. kleppen ‚kurze helle Geräusche
durch Schlagen hervorbringen, knallen‘;
mndl. cleppen ‚dss.‘). Das Simplex ist nur
bei Splett, Ahd. Wb. 1, 461 notiert. Das Ahd.
Wb. 5, 211, Starck-Wells 333 und Schütz-
eichel 5, 232 ordnen den Beleg 3.sg.prät.
chlaphda unter klaffôn ein. Da aber bei den
ōn-Verben im Prät. der Bindevokal nicht
schwindet, ist mit Splett ein sw. Verb I
anzusetzen. Es handelt sich wohl um eine
Ableitung von einem nicht belegten m. a-St.
*klapf ‚helles Geräusch‘ (s. anaklapf), klep-
fen bedeutet also eigtl. ‚*klapf machen‘. —
biklepfenAWB nur NMC: ‚überwältigen, bedrän-
gen; opprimere‘ (mhd. beklepfen ‚einen
klapf, Schlag beibringen‘). — Ahd. Wb. 5,
248; Splett, Ahd. Wb. 1, 461; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 94; Schützeichel⁷ 178.