klova ? f. ōn-St.?, nur Gl. im Clm.
14459 (Zeit und Dialekt unbekannt) nom.
sg.? cloua . spinae: ‚Dorn, Nadel, Spange;
spina‘. — Von den meisten Wörterbüchern
wird der Beleg unter klâwa ‚Klaue, Kralle‘
(s. d.) eingeordnet, jedoch ist dies in Anbe-
tracht von nhd. dial. bair. klufen f. ‚Steck-
nadel, Kopfnadel‘ und der ae. Entsprechung
(s. u.) wohl unzutreffend. Erschwert wird die
Beurteilung dadurch, dass sich nhd. dial. ei-
ne Form mit abweichendem Anlaut findet:
glufe f. ‚Spange, Fibel, Stecknadel, Vor-
stecknadel, Schmucknadel, Haarnadel‘ (vgl.
dazu Dt. Wb. 8, 430 ff.).
Ahd. Wb. 5, 261; Splett, Ahd. Wb. 1, 463; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 664; Starck-Wells 334; Schützeichel,
Glossenwortschatz 5, 237; Bergmann-Stricker, Kata-
log Nr. 589; Dt. Wb. 11, 1261. — Schmeller, Bayer.
Wb.² 1, 1326 f.
In den anderen germ. Sprachen entspricht
lediglich: ae. clofe f. ‚Spange‘: < urgerm.
*kluōn-.
Das Wort hat keine Etym. (der Vorschlag in
Dt. Wb. 11, 1261: „das wort könnte mit den
stecknadeln, als sie neu waren, ins land ge-
kommen sein, kommt etwa ital. chiovo nagel
in frage?“ ist wegen des Vorkommens im
Ae. unwahrscheinlich). Wenn man kein Lehn-
wort unbekannter Herkunft annehmen will,
bleibt lautlich nur eine Anbindung an die
Verbalwz. urgerm. *kleu̯e/a- ‚spalten‘ (so
auch Köhler 1908: 37), wobei die Bed. un-
klar bleibt. Vielleicht bezieht sich die Benen-
nung urspr. auf ein Produkt, das durch Ab-
spaltung von einem best. Material entstand.