knellizaAWB, knelliz(i) f. ō- bzw. m. (j)a-
St., Gl. 1,338,15 (11. Jh., frk.) nom.pl.
knellizę . sciniphes; 4,254,13 (3. Viertel des
12. Jh.s, frk./obd.) nom.pl. knellizę . sci-
niphes: ‚Stechfliege; scinifes‘. — Nhd. dial.
bad. knilze m./f. ‚kleine Stechfliege‘, els.
knilz f. ‚Stechmücke‘.
Ahd. Wb. 5, 276 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1222; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 669; Schützeichel⁷ 179; Starck-Wells
338; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 268; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 324. 798; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 119 (cimex). — Tiefenbach, As. Handwb.
214; Wadstein, Kl. as. Spr.denkm. 74. 201. — Martin-
Lienhart, Wb. d. els. Mdaa. 1, 505; Ochs, Bad. Wb. 3,
186. — Grimm Dt. Gr. 2, 969; 3, 363.
Das Wort hat in den anderen germ. Spra-
chen keine Entsprechungen. Wahrscheinlich
handelt es sich — so E. Schwentner, IF 52
(1934), 141 (ds. auch ZVSp 71 [1954], 198)
— um eine Ableitung zu dem erst im Mhd.
bezeugten Schallverb knellen sw.v. ‚mit ei-
nem Knall zerplatzen‘ und -knellen st.v., das
in erknellen ‚erhallen‘ und zerknellen ‚mit
Geräusch zerspringen, zerdrücken, zerquet-
schen‘ belegt ist. Für die Bed.vermittlung
bietet etwa das semantische Verhältnis von
nhd. Drohne ‚Männchen der Honigbiene‘
zu dröhnen ‚durchdringend laut und dumpf
tönen, hallen, von lautem, vibrierendem
(dumpfem) Hall erfüllt sein‘ eine Parallele.
Lexer 1, 643. 1647; 3, 1070.