kochilAWB ? m. a-St., Gl. in Stuttgart, HB
VII 27 (11. Jh.) cocchil: ‚(Koch-)Löffel‘. Die
Schreibung -cch- steht entweder für frk. -kk-
oder seltener für den velaren stimmlosen
Frikativ -ch- (vgl. Braune-Reiffenstein 2004:
§ 173 [S. 170]). Für die Wortbildung kom-
men 2 Möglichkeiten in Frage: Steht -cch-
für -kk-, ist das Wort aus (m)lat. coclear n.
‚Löffel, dessen spitzes Ende zum Heraus-
ziehen der Schnecken aus ihrem Gehäuse
dient‘ entlehnt, wobei eine Angleichung des
Wortes an Werkzeugbez. mit dem Suffix -il
erfolgt sein muss. Bei einem Ansatz mit -ch-
ist die Ableitungsbasis der Instrumentenbez.
das sw.v. II kochôn (s. d.). Ae. cuceler (mit
den Var. cuculer, cucler) m. ‚Löffel‘ ist aus
mlat. coclear n. übernommen. S. -il. — Ahd.
Wb. 5, 298; Splett, Ahd. Wb. 1, 472; Starck-
Wells 353 (mit fälschlicher Einordnung des
Belegs unter kuochil); Schützeichel, Glos-
senwortschatz 12, 67 (cocchil als unidenti-
fizierbarer Eintrag).