kofAWB m. a-St., Gl. 2,545,60 (11. Jh.,
alem.-bair. [frk.?]) akk.pl. choffa . nervos.
640,49 (11. Jh., bair.) nom.pl. chofa . nexus;
3,661,31 (13. Jh., bair.-alem.) nom.sg. chof .
rumen: ‚Ring am Panzerhemd, Windung,
Krümmung (der Schlange), Schild-, Kehl-
kopfknorpel beim Menschen? (zur Bed. vgl.
Höfler 1899: 334; oder ‚Kropf [bzw. Vor-
magen] bei Tieren?‘); nervus, nexus, rumen‘.
Die Zugehörigkeit des ersten Belegs zu die-
sem Lemma ist unsicher —, in Gl. 2,463,5
(ebenfalls zu Prudentius) wird das lat. Wort
nervos mit cnopf glossiert. Da das Wort
knopf ‚Knauf, Knoten‘ (s. d.) mehrfach ohne
-n- geschrieben ist, könnte choffa mit
Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 275 auch
zu knopf geschlagen werden. Die Zuordnung
des letzten Belegs mit Dt. Wb. 11, 1769 zum
Lemma ahd. kopf ‚Trinkgefäß, Becher‘ (s. d.)
ist mit E. Aumann, PBB 61 (1937), 261 f.
wohl abzulehnen.
Ahd. Wb. 5, 296; Splett, Ahd. Wb. 1, 1222; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 671; Schützeichel⁷ 180; Starck-Wells
339; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 277; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 287. 402. 634; Graff 4,
371. — Velthuis 1892: 36; Riecke 2004: 2, 150.
In den anderen germ. Sprachen gibt es keine
Entsprechungen. Das ahd. Wort lässt sich bei
Annahme einer Grundbed. ‚Biegung, Run-
dung‘ am besten auf urgerm. *kupa- zu-
rückführen, das sich als Labialerweiterung
([Transponat] *guba-) zur Verbalwz. uridg.
*geu̯- ‚biegen, krümmen, wölben‘ stellt (vgl.
mit and. Erweiterungen ahd. kiol ‚Schiff,
Flotte‘, kiot ‚Säckchen, Beutel‘, kubisi ‚Hüt-
te‘ [s. dd.]).
Lautlich unhaltbar ist die von Riecke 2004:
2, 150 (in Nachfolge von Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 503) vorgeschlagene Verbindung
mit ahd. kiuwan ‚(zer-)kauen, zermalmen,
verzehren, vertilgen‘ (s. d.).
Walde-Pokorny 1, 555 ff.; Pokorny 393 ff.