koskitila
Band V, Spalte 717
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koskitila ? f. n- oder ō-St., nur in
Gl. 4,356,39 (nom.sg.?) coscirila . palumpos
(9. Jh., hd. mit ae. Bestandteilen): Holz-
taube; palumba
. Die Gl. entstammt offenbar
einer ae. Vorlage. Das Wort, das im Ahd.
allein steht, ist daher wohl mit ae. cūsceote
Holztaube zu verbinden und stellt vermut-
lich eine Entlehnung dar.

Ahd. Wb. 5, 333; Schützeichel⁷ 181; Starck-Wells 88;
Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 299; Bergmann-
Stricker, Katalog Nr. 763; Seebold, ChWdW9 476.
Suolahti [1909] 2000: 208. 212; Blech 1977: 249.
260.

Das Wort gehört zu ae. cūsceote, ne. cushat
Holztaube (eine Diminutivbildung mit dem
Suffix -ila), das in den anderen germ.
Sprachen keine Entsprechungen hat. In der
Regel wird ae. cūsceote als Komp. auf-
gefasst, wobei das Zweitelement zu urgerm.
*skete/a- schießen gestellt wird. Vom Be-
nennungsmotiv her kann ne. darter Schlan-
genhalsvogel
verglichen werden, eine Ab-
leitung zu ne. dart losschießen, losstürzen.
Grundlage für die Benennung ist somit die
schnelle Bewegung. Das Erstelement bleibt
dagegen offen; womöglich handelt es sich
um eine onomatopoetische Nachahmung des
Vogelschreis (vgl. ne. coo), also letztendlich
um eine onomatopoetische Basis.

Sowohl aus semantischen als auch aus
Gründen der Wortbildung wenig überzeu-
gend ist eine Verbindung mit ahd. kûski
maßvoll, tugendhaft (s. d.) (so W. Barnes,
TPhS 1864, 101).

Holthausen, Ae. et. Wb. 64; Bosworth-Toller, AS Dict.
175; Suppl. 136; OED² s. vv. coo n.¹, cushat n.

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