kovertiuri*AWB f. jō-St., Gl. 3,443,30 (in 2
Hss., Ende des 12. und 13. Jh.s): ‚Pfer-
dedecke; falera [= phalera]‘ (mhd. cover-
tiure, covertiur st.f. ‚schützende und schmü-
ckende Decke des Rosses‘, neu entlehnt in
and. Bed. nhd. Kuvertüre ‚Überzug aus
Schokoladenmasse für Back- und Süßwa-
ren‘, in der Graphie Couverture ‚buntbe-
druckter Leinen- oder Baumwollstoff für
Bettbezüge‘; mndd. kōvertüre, kūvertüre n.
‚verzierte Pferdedecke, Überhang für das
Streitross‘; frühmndl. couverture f. ‚Bettde-
cke, Pferdedecke‘ [a. 1260—1280], mndl.
coeverture [mit zahlreichen Var.] f. ‚Über-
zug, Bezug, Decke für Tier, Mensch oder
Gegenstände‘). Das Wort ist aus afrz. co-
verture ‚Pferdedecke, Bedeckung, geschütz-
ter Ort‘ entlehnt, das wiederum aus spät-
lat. coopertūra f. ‚Bedeckung, Verhüllung‘
stammt (vgl. Suolahti 1929: 130; Palander
1901: 42. 66. 129; Wartburg, Frz. et. Wb. 2,
2, 1151; Du Cange² 2,551; Pfeifer, Et. Wb.
754 [s. v. Kuvert]). Eine ältere Entlehnung ist
kuberturi (s. d.). S. kuberturi. — Ahd. Wb.
5, 357; Splett, Ahd. Wb. 1, 491; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 672; Schützeichel⁷ 182. 185;
Starck-Wells 343; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 5, 309.