kradamAWB m. a-St., kradamoAWB ? m. an-St.
(die scheinbar sw. Formen können auch
Formen mit epithetischem -e sein; vgl. dazu
Weinhold [1883] 1967: § 448), seit dem
9. Jh. in Gl.: ‚Lärm, Geschrei, Getöse; fra-
gor, fremitus, strepitus, tumultus‘ 〈Var.: kh-,
c(h)-, g-; -id- (zum -i- vgl. Franck [1909]
1971: § 13, 1); -em〉. — Mhd. kradem st.m.
‚Lärm, Getöse‘, nhd. dial. ält. bair. kradem
m. ‚Schreien, Lärm‘.
Ahd. Wb. 5, 360; Splett, Ahd. Wb. 1, 479; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 676; Schützeichel⁷ 182; Starck-Wells
343 f.; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 313; See-
bold, ChWdW9 478; Graff 4, 596; Lexer 1, 1701; Dt.
Wb. 11, 1931. — Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1363. — O.
Bremer, PBB 11 (1886), 279; Wilmanns [1906—30]
1967: 2, 300.
Das Wort hat keine Entsprechungen. Es ist
eine Ableitung zur in ahd. krâa ‚Krähe‘,
krâen ‚krähen, laut tönen‘ (s. dd.) belegten
Verbalwz. Man müsste von einer Vorform
vorurgerm. *ĝr-h₁-tmo- > urgerm. *kraþma-
ausgehen, in der zwischen Dental und m ein
Sprossvokal eingeschoben wurde (vgl. ent-
sprechend ahd. fadam ‚Garn, Klafter‘ <
*faþma- [s. fadum]).
Noreen 1894: 53.