kragilônAWB sw.v. II, Gl. 2,395,8 (Hs. 2.
Hälfte des 11. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags un-
bekannt). 452,59 (in 2 Hss., 10. und 11. Jh.,
Zeit der Gl.einträge unbekannt), nur im
Part.Prät.: ‚geschwätzig; garrulus‘ (mhd.
kragelen, kregeln ‚scharfe Töne hervor-
bringen‘, nhd. mdartl. schwäb. kräglen
‚schreien, geräuschvoll räuspern, unartiku-
lierte Töne hervorbringen‘ [Fischer, Schwäb.
Wb. 4, 669 f.; 6, 2 Nachtr. 2359 f.]; vgl. nhd.
mdartl. schweiz. grägelen ‚aufgeregt gackern
[von Hühnern]‘ [Schweiz. Id. 2, 723; Stalder,
Versuch eines schweiz. Id. 1, 477]). Weiteres
s. krecho. Vgl. krachilôn. — krahAWB m. a-St., Gl.
1,413,6 (9./10. Jh.); 2,748,28 (um 1000,
bair.): ‚Krachen; fragor‘ (mhd. krach, nhd.
Krach; in and. Bed. mndd. krak, krack
‚Unterholz‘; frühmndl. crac, krac [a. 1265—
1270], mndl. crac ‚Krach‘). Wohl Rück-
bildung zu krachôn (s. d. und vgl. Wissmann
1975: 80f.). Vgl. krac. — krachilônAWB sw.v. II,
Gl. 2,18,45 (Hs. 10. und 11. Jh., Zeit des
Gl.eintrags unbekannt). 162,13 (Hs. 2. Drit-
tel des 9. Jh.s, Zeit des Gl.eintrags un-
bekannt); 4,202,51 (1. Drittel des 11. Jh.s,
mfrk.): ‚schwatzen, kläffen; aggarire, gan-
nire‘, part.präs. ‚geschwätzig; garrulus‘
(nhd. mdartl. schweiz. chräch[e]len ‚schwer,
hörbar atmen, leicht schnarchen‘ [Schweiz.
Id. 3,785], schwäb. krächlen ‚hörbar schlu-
cken‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 4, 662]; mndd.
krākelen ‚garrire‘; vgl. mndl. crekelen ‚mur-
meln, griesgrämig sein‘). S. krecho. Vgl.
kragilôn. — Ahd. Wb. 5, 374; Splett, Ahd.
Wb. 1, 480. 481; Köbler, Wb. d. ahd. Spr.
677; Schützeichel⁷ 182; Starck-Wells 344;
Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 316 (An-
satz kragilōn für kragilôn und krachi-
lôn).