kripfîgAWB adj., Gl. 2,422,13 (in 2 Hss. des
10. und 11. Jh.s, Zeit der Gl.einträge un-
bekannt). 547,60 (11. Jh.): ‚an sich raffend,
gierig ergreifend; capax, rapax‘ (mhd. krip-
fec, nhd. mdartl. vorarlb. kripfig, kripf ‚gei-
zig, raffgierig, stark‘ [Jutz, Vorarlberg. Wb.
2, 163]). Deverbale Ableitung mit dem Fort-
setzer des Suffixes urgerm. *-a-. S. kripfen,
-îg. — kripfungaAWB f. ō-St., Gl. 2,39,12 (Hs.
12. Jh., Zeit des Gl.eintrags unbekannt,
mfrk.): ‚Raub, Räuberei; rapina‘. Deverbale
Bildung. S. kripfen, -unga. — Ahd. Wb. 5,
415; Splett, Ahd. Wb. 1, 323; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 681; Schützeichel⁷ 133. 183;
Starck-Wells 825; Schützeichel, Glossen-
wortschatz 4, 58 (unter Ansatz gripfīg); 5,
345.