krumbbein
Band V, Spalte 826
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krumbbein*AWB n. a-St., Gl. 3,363,31 (12./
13. Jh.) und Gl. in Trier 1124/2058 (12. oder
14. Jh.; vgl. St. Stricker, in Schützeichel
1991: 314): krummes Bein oder Krumm-
beiniger; varus
(mhd. krumbein krummes
Bein
, ält. nhd. krummbein krummes Bein,
Krummbeiniger
, auch als PN [belegt seit
1270; vgl. Brechenmacher 196063: 120];
mndl. crombeen m. Krummbeiniger). In
der Bed. krummes Bein ist das Wort ein
Determinativkomp. mit adj. VG und subst.
HG, in der Bed. Krummbeiniger hingegen
ein Possessivkomp., eigt. einer, der krumme
Beine hat
. Vgl. auch Riecke 2004: 2, 376.
S. krumb, bein. krumbenAWB sw.v. I, im
Abr (1,263,34 [Kb]), nur im Part.Prät.:
gekrümmt, gewunden, verdreht; contortus
(mhd. intr. krumben, assimiliert krummen, tr.
krümben, assimiliert krümmen, nhd. krüm-
men; mndd. krümmen; frühmndl. crom-
ben, mndl. crommen). Deadj. Ableitung. S.
krumb. gikrumbenAWB Oh, NBo, Nps und
Npw: krümmen, biegen; glomerare. S. gi-
krumb
. krumbîAWB f. īn-St., in der Sam (1,19,
9); 2,419,43 (Hs. 10. Jh., Zeit des Gl.eintrags
unbekannt). 436,19 (Hs. 10. Jh., Zeit des
Gl.eintrags unbekannt). 748,20 (um 1000,
bair.), NCat, Nps und Npw: Krümmung,
Windung, Drehung, Krummsein, Verkehrt-
heit, Verwirrung; ambago, anfractus, cur-
vitas, meandrus [= maeandros], vertigo

(mhd. krümbe, krumbe, assimiliert krümme,
krumme, ält. nhd. krümme, krumme; as.
krumbi Verkehrtheit; tortitudo in Gl. 2,
260,44 = WaD 82, 26 [11. Jh.], mndd.
krümme; frühmndl. crombe [a. 1285], mndl.
cromme). S. krumb. krumbilingûnAWB adv.,
Nps: in verkehrter Weise, auf falschem
Wege; tortuosus
. Erstarrter Akk.Sg.f. auf
-lingûn (vgl. Wilmanns [190630] 1967: 2,
§ 457). S. krumb. krumb(i)nâsiAWB adj., in Gl.
ab dem 1. Viertel des 12. Jh.s: eine krumme,
flachgedrückte Nase habend; simius, simus

(vgl. mhd. krumpnase f. simius, nhd. krumm-
nasig; frühmndl. crombnasich [a. 1240],
mndl. cromnasich). Possessivkomp. S. krumb,
nasa. Vgl. nasakrumb. umbikrummônAWB?
sw.v. II, nur in Gl. 2,25,16 (11. Jh., alem.):
benagen; obrodere. Bei Wissmann 1932:
67, Raven 196367: 2, 58, Starck-Wells 241,
Splett, Ahd. Wb. 1, 324, Bailey 1997: 2, 492,
Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 64 fin-
det sich statt umbikrummôn (Ahd. Wb. 5,
439) der Lemmaansatz umbigrummôn. Doch
legt die Wortbed. eher eine Ableitung mit
schwundstufiger Wz. zum st.v. III krimman
zerfleischen, zerreißen, verletzen nahe. Zur
Graphie g- für k- in der 3.pl.präs. ūmbē-
grummont vgl. Schatz 1927: § 220 (z.B.
alem. ni grimmint non carpetis in Gl. 2,
676,33 zu krimman). S. krimman¹. Ahd.
Wb.
5, 438 ff.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 46. 489.
658; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 405. 683;
Schützeichel⁷ 184; Starck-Wells 349. 825;
Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 358.

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