kumbalboro
Band V, Spalte 861
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kumbalboroAWB m. n-St., nur im Abr
(1,203,2 [Kb, Ra]): Heerzeichenträger; co-
hors
Var.: nom.pl. khunpalporun, cumpal-
poron (zur Stelle vgl. Splett 1976: 284).

Ahd. Wb. 5, 458; Splett, Ahd. Wb. 1, 493; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 685; Schützeichel⁷ 185; Starck-Wells
350 f.; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 370; See-
bold, ChWdW8 181; Graff 3, 157 f.

Das ahd. Wort ist ein Determinativkomp.
aus kumbal- und -boro Träger (s. beran).

Das VG geht auf urgerm. *kumala- n. zu-
rück, das als Simplex fortgesetzt ist in: as.
kumbl Zeichen; ae. cumb(o)l, cuml Heer-
zeichen, Banner
; aisl., nisl. kumbl, kubl
Grabmal, Helm(zeichen), run.-dän. kuml
Grabzeichen, nnorw. kuml (auch kumle)
Klumpen, run.-schwed. kuml Grabzei-
chen
, aschwed. -kumbel, nschwed. kummel
Steinmal für Seeleute.

Eine andere Ableitung liegt in ahd. kum-
bar(r)a
Stamm, Volk (s. d.) vor.

Unklar bleibt, ob die oben genannten Wör-
ter mit der Bed. Grabmal und Klumpen
wirklich mit hierher gehören oder nicht viel-
mehr etymologisch zu trennen sind. Dies gilt
noch mehr für die anscheinend in Ablaut mit
diesen stehenden Wörter mndd. kimmel Kne-
bel
; aisl. kimbull, nisl. kimbill, fär. kim-
bil, nnorw. kimbel (Laub-)Bündel < ur-
germ. *kemi/ula-, wozu eine weitere ablau-
tende Bildung in ahd. kembil Stachelhals-
band, Helmbusch
(s. d.) belegt ist (< ur-
germ. *kamila-).

Fick 3 (Germ.)⁴ 37; Tiefenbach, As. Handwb. 222;
Sehrt, Wb. z. Hel.² 314 f.; Berr, Et. Gl. to Hel. 228;
Holthausen, Ae. et. Wb. 63; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. 2, 1, 558; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2,
462; Bosworth-Toller, AS Dict. 174; Suppl. 136;
Vries, Anord. et. Wb.² 309. 333 f.; Jóhannesson, Isl.
et. Wb. 328 f.; Fritzner, Ordb. o. d. g. norske sprog 2,
282. 358; Holthausen, Vgl. Wb. d. Awestnord. 152.
165; Falk-Torp, Norw.-dän. et. Wb. 1, 594; Magnús-
son, sl. Orðsb. 461. 516; Torp, Nynorsk et. ordb. 267.
335; Hellquist, Svensk et. ordb.³ 524; Svenska akad.
ordb. s. v. kummel subst.³.

Während die Wörter mit der Bed. Klum-
pen
, Bündel und wohl auch Grabmal
auf eine um *-bh- erweiterte Wz. uridg.
*gem- zusammendrücken, greifen, fassen
zurückgehen, die in der Präs.bildung uridg.
*gém-e/o- in gr. γέμω bin voll (vielleicht
auch in lat. gemere seufzen) erscheint,
bleibt dies für Wörter mit der Bed. Heerzei-
chen
, Banner und Helm(zeichen) wegen
der abweichenden Bed. unsicher. Man könn-
te an Ableitungen (oder Beeinflussungen?)
von der in urgerm. *kama- Kamm (s. kamb)
vorliegenden Wz. denken, da dieses auch in
der Bed. Helmkamm, -busch, Helm auftritt.

Walde-Pokorny 1, 572 ff.; Pokorny 368f.; LIV² 186;
Frisk, Gr. et. Wb. 1, 296; Chantraine, Dict. ét. gr. 215;
Beekes, Et. dict. of Gr. 1, 265; Walde-Hofmann, Lat.
et. Wb. 1, 588 f.; Ernout-Meillet, Dict. ét. lat.⁴ 269; de
Vaan, Et. dict. of Lat. 257.

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