kunterfei* n. a-St., nur Erlangen, Ms.
396 (Ende des 13. Jh.s) Gundsfeí . electrum:
‚Goldlegierung; electrum‘. Das Wort ist aus
afrz. contrefait ‚unreines, vermischtes, ver-
fälschtes Gold, Metall‘ entlehnt. — Mhd. kun-
terfeit, gunterfeit, conterfeit st.n. ‚unreines,
vermischtes, verfälschtes Gold, Metall‘, nhd.
(als Neuentlehnung in and. Bed.) Konterfei
n. ‚Abbild, Bild(nis) (besonders eines Ge-
sichts)‘. Die Formen ohne -t gehen auf eine
frz. gesprochene Lautung mit verstummtem
-t zurück, während die mhd. Formen mit -t
auf eine Schreibentlehnung weisen.
Splett, Ahd. Wb. 1, 1223; Schützeichel⁷ 186; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 5, 388; Bergmann-Stricker,
Katalog Nr. 145; Lexer 1, 1783; 3, Nachtr. 287;
Diefenbach, Gl. lat.-germ. 197 (electrum); Dt. Wb. 2,
635; Kluge²¹ 393; Kluge²⁵ s. v.; Pfeifer, Et. Wb.² 711.
— Suolahti 1929: 138 f.
Afrz. contrefait ist ein subst. Part. (afrz.
contrefait ‚missgestaltet, entstellt, nachge-
macht‘) zu afrz. contrefaire ‚nachmachen,
nachbilden‘, das mlat. contrafacere ‚nach-
bilden, fälschen‘ (> italien. contraffare, prov.
contrafar, katal. contrafer) fortsetzt.
Vgl. auch (aus dem Dt. entlehntes) ndän.
kontrafej, konterfej, nschwed. konterfej ‚Ab-
bildung‘ und (aus dem Frz.) me. cǒuntrefĕt,
ne. counterfeit ‚gefälscht, nachgemacht, Fäl-
schung, Nachahmung‘.
Niermeyer, Med. Lat. lex.² 1, 350; Du Cange² 2, 538.
— Mlat. Wb. 2, 1765 f. — ME Dict. s. v. cǒuntrefĕt
(ppl.); OED² s. v. counterfeit adj. and n.; Ordb. o. d.
danske sprog 11, 37. 49 f.; Hellquist, Svensk et. ordb.³
495; Svenska akad. ordb. s. v. konterfej.