kutiAWB Für Gl. 4,6,1 (nom.sg. oder pl.)
chuti . caulae (Jc) mit der Bed. ‚(Schaf-)
Stall‘ wird ein eigenes Lemma kuti st.n.
von Ahd. Wb. 5, 560; Splett, Ahd. Wb. 1,
503 (vgl. auch Krotz 2002: 379) angesetzt.
Man stellt es zur Wortgruppe um urgerm.
*k(a)ut(i̯)a(n)- ‚Hütte‘ (s. Fick 3 [Germ.]⁴
47). Dieser Anschluss überzeugt jedoch
nicht, da der in den Wörterbüchern ange-
setzte n. ja-St. über westgerm. *kutti̯a- zu
ahd. **kuzzi geworden wäre. Eine andere
Möglichkeit wäre die Annahme eines ahd.
m./f. i-St. (< *kuti-; n. i-St. sind im Ahd.
nicht belegt); für einen solchen gibt es aber
in den anderen germ. Sprachen keine Hin-
weise. Dazu kommt noch, dass lat. caulae
keinen geschlossenen Raum bezeichnet.
Deshalb ist es näherliegend, mit Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 693; Schützeichel⁷ 188; Starck-
Wells 356; Schützeichel, Glossenwortschatz
5, 408; Seebold, ChWdW9 490 eine Fehlgra-
phie für kutti (s. d.) anzunehmen. Eine se-
mantisch vergleichbare Entwicklung läge in
nwestfries. kudde ‚Herde, Koppel‘ vor.
S. kutti.