lâzaAWB f. ōn-St., Gl. 1,344,41 (9./10. Jh.,
alem.). 42 (in 2 Hss., 2. Hälfte des 9. Jh.s,
alem.[-frk.] und 12. Jh., alem.): ‚Hure, Dir-
ne; prostituta‘. Für die Wortbildung kommen
zwei Möglichkeiten in Betracht: Entweder
handelt es sich um eine f. Motionsbildung
zu lâz ‚Freigelassener, Freier‘ (s. lâz²), viel-
leicht euphemistisch im Sinne von ‚vogel-
frei‘, oder ein Verbalabstraktum zu lâzan
(s. d.), vgl. gilâzan ‚zügellos‘, Part.Prät. von
lâzan (s. d.). — Ahd. Wb. 5, 655; Splett, Ahd.
Wb. 1, 518; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 707;
Schützeichel⁷ 193; Starck-Wells 362; Schütz-
eichel, Glossenwortschatz 5, 479.