lîchisteinAWB, lîhsteinAWB m. a-St., in Gl. ab
dem 12. Jh., vorwiegend im SH: ‚Polierstein,
Schleifstein; cilix [= silex], levigatorium,
planatorium, polimitor [Fehlübersetzung]‘
(mhd. lîchstein, ält. nhd. fachspr. leichstein,
auch leichtstein ‚eisernes breites Blech, mit
dem das Grubenlicht geputzt wird‘; vgl. auch
frühnhd. leichstein ‚Grabstein‘ [Determina-
tivkomp. mit subst. VG und HG]). Vgl. Hey-
ne 1899—1908: 1, 280 f.; H. Tiefenbach, in
Jankuhn 1983: 727. Determinativkomp. mit
einem Verbalst. als VG und subst. HG. S.
lîchôn, stein. — lîchisungaAWB f. ō-St., Gl. 2,
168,6 (Hs. Anfang des 9. Jh.s, Zeit des Gl.-
eintrags unbekannt, bair.). 773,18 (1. Hälf-
te des 11. Jh.s), Gl. in Paris, lat. 8318
(11. Jh.; vgl. Tiefenbach 1977: 23, 31) und
NBo: ‚Verstellung, Heuchelei; hypocrisis, si-
mulatio, simulatum‘. Verbalabstraktum. S. lî-
chisôn, -unga. — Ahd. Wb. 5, 976 f.; Splett,
Ahd. Wb. 1, 539. 541. 931; Köbler, Wb. d.
ahd. Spr. 723; Schützeichel⁷ 201; Starck-
Wells 375; Schützeichel, Glossenwortschatz
6, 85.