langbartiscAWB adj., Gl. 2,439,3. 457,39 (in
2 Hss. des 10. und 11. Jh.s, Zeit der Gl.-
einträge unbekannt) und weitere Gl.: ‚lango-
bardisch; Ausonius, Latinus, Latius, Rutu-
lus‘ 〈Var.: lanc-, lam-, -p-; -sk-, -sch-〉.
Ableitungsbasis ist der VN ahd. Langbar-
ta, lat. Langobardi, eigtl. ‚die einen lan-
gen Bart haben‘, ein Possessivkomp. mit adj.
VG und subst. HG. Das Komp. ist mit dem
Zugehörigkeit oder Herkunft ausdrücken-
den Suff. -isc gebildet. — Mhd. lampartisch
adj. ‚lombardisch‘, frühnhd., nhd. lombar-
disch adj. ‚zur Lombardei gehörend, zu den
Lombarden gehörend, die Lombarden be-
treffend‘.
Ahd. Wb. 5, 607 f.; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 702;
Schützeichel⁷ 192; Starck-Wells 359; Schützeichel,
Glossenwortschatz 5, 458 f.; Bergmann-Stricker, Ka-
talog Nr. 579. 771; Graff 3, 212; Lexer 1, 1817; 3,
Nachtr. 290; Frühnhd. Wb. 9, 1341 f.; Diefenbach, Gl.
lat.-germ. 505 (Rutilus). — Hornbruch 1996: 136—141.
In den anderen germ. Sprachen entsprechen:
mndd. lancbartsch, lantbersch, lam(m)ersch,
langeberdisch adj. ‚lombardisch‘, in lanc-
bartsche nȫte ‚Walnüsse‘; ae. Langbeardisc
adj. ‚lombardisch‘: < westgerm. *langabart-
iska-. Das mit dem Fortsetzer des Suffixes
urgerm. *-a- gebildete mndl. lancbaerdich
adj. ‚langbärtig‘ ist gleichfalls ein Possessiv-
komp., das sich aber nur auf einen einzelnen
Träger eines langen Bartes bezieht.
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. 2, 1, 732; Schiller-
Lübben, Mndd. Wb. 2, 618; Verwijs-Verdam, Mndl.
wb. 4, 104; Bosworth-Toller, AS Dict. Suppl. 606.