lebatoAWB m. an-St., in Gl. seit der 2. Hälf-
te des 9. Jh.s (Gl. 2,323,37, alem.), vorwie-
gend im SH: ‚Fleck, (Mutter-)Mal, Makel,
Fehler; macula, nevus [= naevus]‘ 〈Var.:
-p-; -e-〉.
Ahd. Wb. 5, 698 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1223; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 708; Schützeichel⁷ 194; Starck-Wells
363; Schützeichel, Glossenwortschatz 5, 488; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 255; Seebold, ChWdW9
502; Graff 2, 78. — Riecke 2004: 2, 380 f.
Ahd. lebato ist eine Ableitung mit bindevo-
kalhaltigen Suff. -ato < urgerm. *-ađan-, das
vorwiegend zur Bildung von Krankheitsbez.
dient (vgl. magabizzado m. an-St. ‚Bauch-
grimmen‘ [s. d.]). Es handelt sich dabei meist
um deverbale, im Anord. auch denominale
Ableitungen. Nach Riecke (2004: 2, 381) ist
das Wort an lebara (s. d.) und lebên n. a-St.
(s. d.) anzuschließen. Von der Wortbildung
her ist eine Verbindgung mit der Bez. für das
innere Organ unwahrscheinlich, da es keine
Derivate von leb-, sondern nur von lebar- (s.
lebarlîh*, lebaroht) gibt. Ein Anschluss an
den subst. Inf. lebên ist von der Bed. her
schwierig, es sei denn, man nimmt eine
übertr. Bed. ‚Schaden für das Leben‘ an, da
ein Muttermal für das Leben entstellen konnte
(vgl. HDA 6, 703—705 zur Vermeidung und
Abwehr von Muttermalen).
Kluge 1926: § 118; Wilmanns [1906—30] 1967: 2,
§ 263 (lebato steht allein); Krahe-Meid 1969: 3, § 119.
— Zum Suffix vgl. auch Schaffner 2001: 537—539.