magan², megin¹ n. a-St., im Abr, Gl. 4,
331,26 (Ende des 8. Jh.s, bair.) und in weiteren
Gl., I, T, OT, MF, O, NBo, NMC: ‚Gewalt, Ge-
walttätigkeit, Kraft, Stärke, Vermögen, Macht,
Können, Lebenskraft, Zeugungskraft, Wesens-
art, gute Tat, Herrlichkeit; ditio [= dicio], fa-
cultas, fortitudo, maiestas, robur, series?,
vigor, virtus, vis‘, gotes megin ‚göttliche All-
macht; divina virtus‘ (mhd. magen, kontrahiert
mân, mein st.n. ‚Kraft, Macht, Menge‘; as. me-
gin st.n. ‚Macht, Stärke, Volksmenge, Schar‘
im Hel und kontrahiertes mein ‚Macht; myste-
rium‘ in Gl. 4,296,16 [10. Jh.]; ae. mægen n.
‚Kraft, Stärke, Macht, Tüchtigkeit, ausgewählte
Schar‘; aisl. magn, megin n. ‚Macht, Kraft‘: <
urgerm. *maǥana-, *meǥina- ‚Kraft‘). Zur un-
klaren Glossierung des lat. Lemmas series
durch magan vgl. Splett 1976: 134. Deverbale
Ableitung mit dem Fortsetzer des bindevokal-
haltigen Suff. urgerm. *-ana-/*-ina-. S. ma-
gan¹. – Ahd. Wb. 6, 58 ff.; Splett, Ahd. Wb. 1,
581; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 750. 768; Schütz-
eichel⁷ 212. 218; Starck-Wells 393. XLIV;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 217. 303.