mâlên, mâlôn sw.v. III, sw.v. II, seit
dem 8./9. Jh. in Gl., bei O, in NBo, NCat und
NMC: ‚malen, abbilden, zeichnen, bemalen,
anstreichen, vorstellen, schmücken, schmin-
ken; compingere, depingere, distinguere, illi-
nere, imitare, ludere, pingere‘, part.prät. gimâ-
lêt ‚laquear‘, gimâlêt umbihang ‚bemalter
Vorhang; aulaeum, velum pictum‘, daz gimâlêt
ist ‚etw., das gemalt ist; imaginaliter fingunt
[durch ein Bild vorstellen]‘ (das ahd. Inter-
pretament stimmt mit der lat. Vorlage weder
formal noch semantisch überein; vgl. Glaser
1996: 327 Nr. 330) (mhd. mâlen sw.v. ‚ein Zei-
chen machen, mit einem Grenzzeichen ver-
sehen, bunt verzieren, schminken, malen,
schreiben, aufzeichnen‘, frühnhd. malen sw.v.
‚malen, bildlich darstellen, bemalen, verzieren,
[Münzen] prägen, ausschmücken, sich schmin-
ken, etw. entwerfen, ein Zeichen einbrennen‘,
nhd. malen sw.v. ‚mit Pinsel und Farbe tätig
sein, mit Farbe bestreichen‘; as. mālon sw.v. II
‚kennzeichnen, zeichnen, bunt färben; polymi-
tus‘ [Hel, WaD 73, 3], mndd. mālen [teilweise
st. Part.Prät. gemālen durch den Einfluss des
st.v. mālen ‚mahlen‘] ‚mit einem Zeichen ver-
sehen, malen, abmalen, anmalen, anstreichen‘;
frühmndl. malen, molen sw.v. ‚malen, an-
streichen, bildhauern, meißeln‘ [a. 1240], mndl.
malen sw.v. ‚malen, abmalen‘; afries. mēlia
sw.v. ‚malen‘; vgl. ae. mǣlan sw.v. I ‚kenn-
zeichnen‘; aisl. mǣla sw.v. I ‚malen‘; got. mel-
jan sw.v. I ‚schreiben‘). S. mâl¹. – foragimâ-
lên nur NBo: ‚beschreiben; designare‘ (vgl.
got. fauragameljan sw.v. I ‚vorher aufschrei-
ben‘). – gimâlên Gl. 1,336,11. 636,37 (beide
Ende des 8./Anfang des 9. Jh.s, alem.): ‚be-
malen, verzieren; compingere, pingere‘ (mhd.
gemâlen ‚aufmalen‘; vgl. ae. gemǣlan sw.v. I
‚kennzeichnen, mit Farbe versehen‘; got.
gameljan sw.v. I ‚schreiben, aufschreiben‘). –
inmâlên im Abr (1,22,17 [Pa, Ka]): ‚bezeich-
nen; annuere‘. – Ahd. Wb. 6, 143 ff.; Splett, Ahd.
Wb. 1, 586; Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 314. 416.
585. 754; Schützeichel⁷ 213; Starck-Wells 396.
826; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 245.
246.