malzapful* m. i-St., Gl. 3,98,18/19
(15. Jh.). 19 (Anfang des 13. Jh.s), alle im SH:
‚Malzapfel?, Holzapfel?; malum macianum
[= Matianum]‘ (mhd. malzapfel st.m. ‚mandra-
gora‘). Aufgrund des lat. Lemmas malum Ma-
tianum, das eine bei den Römern bes. ge-
schätzte Apfelsorte bezeichnet, ist eine Bed.an-
gabe ‚Malzapfel‘ möglich. Da aber auch ahd.
holzapful (s. d.) neben lat. malum agreste auch
malum Matianum übersetzt, kommt auch eine
Bed. ‚Holzapfel‘ in Frage. Die Apfelsorte ma-
lum Matianum ist entweder nach C. Matius
(1. Jh. v. Chr.), einem Fachmann für Gartenbau
und Verfasser von Küchenbüchern, oder nach
einem kleinen Ort im Gebiet des antiken Aqui-
leia benannt (vgl. Isidor 17, 7, 3: „malum matia-
num a loco uocatum, unde prius aduectum
est“). Für eine weite Verbreitung der Apfelsorte
auf der Iberischen Halbinsel sprechen aspan.
maçana, span. manzana, astur. mazana, port.
maçã ‚Apfel‘ (vgl. Diez [1887/89] 1969: 466;
Rohlfs 1954: 16). Bei dem spätahd./mhd. Wort
handelt es sich um ein Determinativkomp. mit
subst. oder adj. VG und subst. HG. S. malz¹,
malz², apful. – malzepfilîn n. a-St., Gl. 3,98,16
(12. oder 14. Jh.). 16/17 (12. oder 13. Jh.). 17
(Anfang des 13. Jh.s). 17/18 (12. Jh.). 18 (Mitte
des 13. Jh.s), alle SH: ‚Malzapfel?, Holzapfel?;
malum Matianum‘. Diminutivbildung mit dem
Suffix -ilîn (s. d.). S. malzapful*. – Ahd. Wb. 6,
143; Splett, Ahd. Wb. 1, 25. 26. 589; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 755; Schützeichel⁷ 214; Starck-Wells
396; Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 248. –
Marzell [1943–79] 2000: 3, 26. 53.