manawerk
Band VI, Spalte 104
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manawerk n. a-St., Gl. 4,196,40 (1.
Drittel des 11. Jh.s, mfrk.). 237,10 (11. Jh.,
[m]frk.): ‚Halbjoch, ein halber Morgen [Flä-
chenmaß]; aripenna, arpentum [= ar(i)pennis]‘
(vgl. Mlat. Wb. 1, 952 f.), eigtl. ‚Fläche, die an
einem Tag von einer Person gemäht oder
umgegraben werden kann‘ (mhd. manwerc st.n.
‚dss.‘, frühnhd. manwerk n. ‚Flächenmaß [als
Mähleistung pro Tag und Person, als Pflug-
leistung pro Ochsengespann oder pro Person,
Umgrabmaß für Weinberge], kleines Grund-
stück, das einem Pächter oder Lehnsabhängi-
gen zur Bewirtschaftung gegen eine festgelegte
Abgabe überlassen wird‘, nhd. mdartl. schweiz.
mannwerch n. ‚Flächenmaß [s. o.], Männerar-
beit‘ [Schweiz. Id. 16, 1226 ff.], els. mannwerk
n. ‚Feld- oder Wiesenmaß, das ein Mann an
einem Tag bearbeiten kann‘ [Martin-Lienhart,
Wb. d. els. Mdaa. 2, 852], bad. †mannwerk n.
urspr. ‚Flächenmaß für Acker- und Rebland‘
[Ochs, Bad. Wb. 3, 554], schwäb. †mannswerk
n. ‚Wiesenmaß‘ [Fischer, Schwäb. Wb. 4, 1459;
6, 2 Nachtr. 2522], nassau. mannwerk n. ‚Flä-
chenmaß [s. o.]‘ [Kehrein, Volksspr. u. Wb. von
Nassau 272], hess.-nassau. mannwerk n. ‚Maß
für Ländereien, insbes. für Weinberge‘ [Bert-
hold, Hessen-nassau. Volkswb. 2, 248]; mndd.
manwerk n. ‚Arbeit eines Mannes‘ [Determina-
tivkomp.]); ‚das Werk eines Menschen‘ steht
metonymisch für ‚was ein Mensch am Tag
an Ackerfläche bearbeiten kann‘ (vgl. Klein-
Solms-Wegera 2009: S 428. S 481; vgl. auch
Schuppener 2002: 272. 308). S. man¹, werk. –
manbizzo m. jan-St., nur Gl. 1,801,19 (9. Jh.,
bair.): ‚Menschenfresser; ambro‘. Ableitungs-
komp. aus der syntaktischen Fügung man bîzan
mit Schwundstufe der Wz. und Suffix *-an-. S.
man¹, bîzan. – mandag adj., Gl. 1,491,33 (in 4
Hss., 10. bis 12. Jh., alle bair.). 34 (in 2 Hss., 3.
Viertel des 11. Jh.s, bair. und 12. Jh.) und
NMC: ‚heiter, froh, fröhlich; alacer, gaudens,
gratulans‘ (vgl. mhd. mendec adj. ‚freudig‘).
Deverbale Ableitung mit dem Fortsetzer des
Suffixes urgerm. *-aǥa- (vgl. Wilmanns [1906–
30] 1967: 2, § 347). S. menden, -îg. – Ahd. Wb.
6, 236 f.
; Splett, Ahd. Wb. 1, 73. 591. 611. 1105;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 756. 758; Schützeichel⁷
214. 215; Starck-Wells 397. 399; Schützeichel,
Glossenwortschatz 6, 255. 261 f.

MK

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