mar(a)hdistil m. a-St., nur Gl. 3,569,17
(12. Jh.) mardistel: ‚Große Eberwurz; cardo-
pan‘, eigtl. ‚Pferdedistel‘ (Calina acaulis L.;
vgl. Marzell [1943–79] 2000: 1, 840. 844). Zum
Ausfall von -h- vgl. Gröger 1911: § 129, 1. De-
terminativkomp. mit subst. VG und HG. S. ma-
rah-, distil. – marahseli ? n. ja-St.?, nur Gl. 1,
446,48 (Ende des 8./Anfang des 9. Jh.s, alem.):
‚Reiterschaft, Reiterei; equester‘. Die Bibel-
stelle lautet: [habebat Salomon quadraginta
millia praesaepia equorum curillium, et duo-
decum millia] equestrium („Salomon besaß
40.000 Unterstände für Wagenpferde und
12.000 Reiter). Der Gen.Pl. equestrium ist hier
durch den Instr.Sg. marahseliu ‚Reiterei‘ wie-
dergegeben. Die Annahme eines Adj. (so u. a.
Ahd. Wb. 6, 273, Splett, Ahd. Wb. 598) ist da-
gegen unwahrscheinlich, da das Suffix -sal nur
bei Subst. begegnet. Auch Schützeichels, Glos-
senwortschatz 6, 274 Ansatz eines Determina-
tivkomp. marahselīn n. a-St. ‚Pferdebox‘ mit
einem HG -selīn, Diminutivum zu sal ‚Haus,
Saal‘ (s. d.), kommt sowohl aufgrund der lat.
Vorlage als auch der Bed. der Ableitungsbasis
sal nicht in Frage. S. marah-, -isal(a). – Ahd.
Wb. 6, 273; Splett, Ahd. Wb. 1, 142. 598; Köbler,
Wb. d. ahd. Spr. 762; Schützeichel⁷ 216; Starck-
Wells 400; Schützeichel, Glossenwortschatz 6,
274. 276.
MK