marsilia
Band VI, Spalte 187
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marsilia ? f. ō- oder n-St., nur Gl. 2,
703,33 (um 1000 und Mitte des 11. Jh.s, mfrk.):
‚Schwarze Nieswurz; elleborus‘ (Helleborus ni-
ger L.) Var.: marsithila. Die Schreibung mar-
sithila ist wohl nicht, wie E. Björkman, ZDW 3
(1902), 294 annimmt, als marthistil (s. marah-
distil
) aufzufassen, da „H. niger … keine distel-
ähnliche Pflz.“ ist (Marzell [1943–79] 2000: 2,
805). Dagegen liegt die Annahme einer Ver-
schreibung für marsilia nahe, da das ahd. Wort
aus mlat. marcilia f. entlehnt sein kann. Es steht
neben mlat. marcilium n., marsilium n. und be-
zeichnet die Wolfsbohne. Dabei bezieht sich
„die Ähnlichkeit von Lupinus und Helleborus
… auf die Gestalt der Blätter“ (Marzell, a. a. O.).

Ahd. Wb. 6, 302 f.; Splett, Ahd. Wb. 1, 1225; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 765; Schützeichel⁷ 217; Starck-Wells 402;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 289; Bergmann-Stri-
cker, Katalog Nr. 752. – Riecke 2004: 2, 616.

Mlat. marsilium ist in italien. tessin. marsẹl
und in nfrz. Dialekten u. a. als marsiro, mar-
ciro, marsiulé, siuré fortgesetzt. Die weitere
Herkunft des Wortes ist unklar.

Meyer-Lübke, Rom. et. Wb.³ Nr. 5376a; Wartburg, Frz.
et. Wb. 6, 1, 380 f. – Rolland [1896–1914] 1967: 1, 78.

RS

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