martis
Band VI, Spalte 194
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martis n. ? (weder das Genus, das nach
dem lat. Wort angesetzt wird, noch die St.-
Klasse kann aus dem Beleg sicher bestimmt
werden), nur nom.sg. in Gl. 3,372,52 (spätes
12. Jh., obd.): ‚Speise aus (im Mörser zersto-
ßenem) Fisch; martisium‘. Das Wort ist aus
dem bei Isid. Etym. 20, 2, 29 belegten Wort
spätlat. martīsia n. ‚im Mörser zerstoßenes
Fischgericht‘ (vgl. Sofer [1930] 1975: 41) ent-
lehnt.

Ahd. Wb. 6, 309; Splett, Ahd. Wb. 1, 1225; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 765; Schützeichel⁷ 217; Starck-Wells 403;
Schützeichel, Glossenwortschatz 6, 290; Bergmann-Stri-
cker, Katalog Nr. 927.

Spätlat. martīsia ist eine Umbildung aus *mar-
tē(n)sia (etwa nach īsicia, Pl. von īsicium n. ‚ein
Gericht von gehacktem Fleisch‘), dem Nom.
Pl.n. von martēnsis, das einen Fisch bezeich-
net. Da dieser Fisch bei Heraeus Thes. als pis-
cis Narbōnis Mārtiī ‚Fisch des Narbonischen
Mars‘ bezeichnet wird, ist die Fischbez. mar-
tēnsis wohl das gleiche Wort wie lat. Mārtēnsis
‚des Mars‘, also eine Ableitung vom GN Mārs.

Walde-Hofmann, Lat. et. Wb. 2, 46; Ernout-Meillet, Dict.
ét. lat.⁴ 388; Thes. ling. lat. 8, 416; Du Cange² 5, 290.

RS

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Band VI, Spalte 194

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